Iran befürchtet US-Angriff: Ruhani wirft USA Unterstützung von „Terroristen“ in Syrien vor – Trump gefährlich und unberechenbar

"Alle terroristischen Gruppen in Syrien" hätten den US-Angriff mit Marschflugkörpern auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt am Freitag stürmisch gefeiert, kritisiert der iranische Präsident Hassan Ruhani den Angriff von US-Präsident Trump auf Syrien.
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Irans Staatsoberhaupt Hassan Ruhani.Foto: ATTA KENARE/AFP/Getty Images
Epoch Times9. April 2017

Der iranische Staatschef Hassan Ruhani hat US-Präsident Donald Trump der Unterstützung von „Terroristen“ in Syrien bezichtigt – ohne ihn direkt beim Namen zu nennen.

In einer vom Staatsfernsehen Irib übertragenen Rede sagte Ruhani am Samstag, „dieser Herr“, der in den USA an der Macht sei, habe vorgegeben, den Terrorismus bekämpfen zu wollen. Aber alle terroristischen Gruppen in Syrien hätten den US-Angriff mit Marschflugkörpern auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt am Freitag stürmisch gefeiert.

Zudem sagte er, der US-Angriff in Syrien sei ein klarer Verstoß gegen internationales Recht. US-Präsident Donald Trump habe mit dem Luftangriff bewiesen, dass er gefährlich und unberechenbar sei, so Ruhani.

Warum sei die syrische Armee angegriffen worden, die sich im Krieg gegen die Terroristen befinde, fragte er weiter. Der Iran hatte den US-Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt  Al-Schairat in der Provinz Homs bereits am Freitag verurteilt. Teheran ist neben Russland der engste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.

Trump hatte den Angriff mit 59 Tomahawk-Marschflugkörpern als Vergeltung für den mutmaßlichen Giftgasangriff vom Dienstag auf die nordwestsyrische Kleinstadt Chan Scheichun bezeichnet. Dabei wurden nach Angaben von Aktivisten mindestens 86 Zivilisten getötet, darunter zahlreiche Kinder. Trump machte dafür Damaskus verantwortlich.

Ruhani sprach sich dafür aus, eine aus neutralen Ländern bestehende „unabhängige Untersuchungskommission“ einzusetzen. Sie solle sich mit der „mutmaßlichen Chemieattacke“ befassen, denn der UNO zufolge besitze Syrien keine Chemiewaffen. Alle offiziell deklarierten syrischen Chemiewaffen waren bis Januar 2016 unter Aufsicht der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) vernichtet worden. Die iranische Führung hatte zuvor darauf hingewiesen, dass dies seitens der bewaffneten syrischen Rebellen – unter ihnen viele Dschihadisten – nicht der Fall gewesen sei.

Ruhani sagte in seiner Rede, nach der US-„Aggression“ gegen Syrien müsse sich der Iran „auf alle Eventualitäten“ vorbereiten. (afp)



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