Israel: Chef des Militärgeheimdienstes tritt zurück

Wegen des Hamas-Überfalls auf Israel und die Versäumnisse der israelischen Dienste tritt der der Chef des Militärgeheimdienstes, Generalmajor Aharon Haliva, zurück.
Titelbild
Aharon Haliva, Chef des israelischen Militärgeheimdienstes.Foto: IDF/Presse, CC BY-SA 3.0
Von 22. April 2024

Der Chef des Militärgeheimdienstes, Aharon Haliva, hat wegen des Überfalls der Hamas auf Israel seinen Rücktritt erklärt. Das gaben die israelischen Streitkräfte bekannt. Generalmajor Aharon Haliva habe in Abstimmung mit dem Stabschef darum gebeten, zurücktreten zu können. Er will seine Position aufgrund seiner Verantwortung als Chef des israelischen Militärgeheimdienstes Aman während der Ereignisse vom 7. Oktober abgeben.

Durch Verteidigungsminister Joaw Galant und Generalmajor Hertzi Halevi wurde entschieden, dass der hochrangige Geheimdienstoffizier auf seinem Posten bleiben soll, bis ein Ersatz ernannt wird. Wann genau das sein würde, war zunächst unklar. Die Geheimdienstabteilung sei der Aufgabe, die ihr anvertraut wurde, nicht gerecht geworden, schrieb Haliva in einem Brief.

Terroristen der Hamas und anderer Gruppen ermordeten bei ihrem Massaker am 7. Oktober vergangenen Jahres mehr als 1.200 Menschen und verschleppten rund 250 in den Gazastreifen. Haliva sagte bereits kurz danach, er trage die Verantwortung für die Fehler, die zu dem Terrorüberfall geführt hätten. Um diese Fehler aufzuklären, forderte er die Einrichtung eines staatlichen Untersuchungsausschusses.

„Schwarzer Tag“

In einem Brief, den er an den Stabschef schickte, schrieb Haliva: „Seitdem trage ich diesen schwarzen Tag mit mir – Tag für Tag. Ich werde den schrecklichen Schmerz des Krieges für immer mit mir herumtragen.“

Haliva schrieb außerdem: „Während meiner Aufgaben wusste ich, dass es neben der Autorität auch eine große Verantwortung gibt. […] Mit Beginn des Krieges habe ich Ihnen gegenüber meinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, Verantwortung zu übernehmen und meine Pflichten zu erfüllen.“

Damals soll er Informationen seiner Geheimdienstmitarbeiter ignoriert und die Bedrohung durch die Hamas heruntergespielt haben. Er wird auch mit politischen Kontroversen in Verbindung gebracht, da seine Familie Verbindungen zur politischen Opposition in Israel hat. 

Haliva war Leiter der Abteilung für militärische Aufklärung von Aman. Ihm wurde vorgeworfen, versagt zu haben, weil er den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 nicht verhindert hat. Ursprünglich wollte er nach dem Ende des aktuellen Krieges zwischen Israel und der Hamas zurücktreten wie im November 2023 angekündigt.

Gaza und die „Al-Aksa-Flut“

Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu alle Palästinenser zum Verlassen von Gaza aufgefordert. Die israelische Armee werde die Verstecke der Hamas in Gaza in „Trümmer“ legen, sagte Netanjahu am 7. Oktober 2023 in einer Fernsehansprache.

Mit Blick auf Gaza, das er als die „Stadt des Bösen“ bezeichnete, betonte er: „Ich sage den Bewohnern von Gaza: Gehen Sie von dort jetzt weg, denn wir werden überall mit all unserer Kraft tätig sein.“

Der bewaffnete Arm der Hamas erklärte am 7. Oktober 2023, die „Operation Al-Aksa-Flut“ gegen Israel gestartet zu haben. Dabei habe die Gruppe mehr als 5.000 Raketen auf Israel abgefeuert, sagte Mohammed Deif, der Chef der Kassam-Brigaden, in einer im Fernsehen abgespielten Audionachricht. (Mit Material der Agenturen)



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