Hurrikan „Matthew“: Katastrophe in den USA bleibt aus – Haiti schwer getroffen – Sinflutartiger Regen

Hurrikan "Matthew" hat an der Südostküste der USA weniger Schaden angerichtet als befürchtet. In Haiti hatte "Matthew" zuvor weit schwerere Verwüstungen angerichtet - dem Land droht erneut eine humanitäre Krise. US-Präsident Obama rief seine Landsleute zu Spenden für Haiti auf.
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Ein Tap Tap in Port-au-Prince, 4. Oktober 2016, nachdem Hurrikan "Matthew" durchgezogen war.Foto: HECTOR RETAMAL/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Oktober 2016

Hurrikan „Matthew“ hat an der Südostküste der USA weniger Schaden angerichtet als zunächst befürchtet. Nach dramatischen Warnungen der Behörden vor einem „Monstersturm“ traf der deutlich abgeschwächte Hurrikan in Florida nicht direkt auf die Küste und zog entlang der Küsten von Georgia und South Carolina fort. In Haiti hatte „Matthew“ zuvor hunderte Menschen in den Tod gerissen. Dem bitterarmen Land droht eine humanitäre Krise.

Obwohl „Matthew“ am Freitag auf die Kategorie zwei herabgestuft wurde, brachte er in Florida schwere Überschwemmungen mit sich, mehr als eine Million Menschen waren zudem ohne Strom. Fünf Menschen starben nach Angaben der Behörden, zwei Frauen wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen, eine weitere erlitt einen Herzinfarkt, ein Paar starb an Kohlenmonoxidvergiftung durch seinen Stromgenerator. Die ganz große Katastrophe aber blieb aus.

„Wetterexperten haben ‚Matthew‘ als einen Sturm beschrieben, der so einmal im Jahrhundert vorkommt“, mahnte Bürgermeister Lenny Curry in Jacksonville in Florida, wo fast die Hälfte der 850.000 Einwohner in Sicherheit gebracht werden musste. „Wir wollen, dass unsere Bürger sicher sind. Unser Hauptaugenmerk richtet sich auf die öffentliche Sicherheit“.

Nach Angaben des staatlichen Hurrikan-Zentrums in Miami war weiterhin mit sintflutartigem Regen und „lebensbedrohlichen Überschwemmungen“ entlang der Küsten von Florida, Georgia, South Carolina und einem Teil von North Carolina zu rechnen. Erst am Sonntag wird „Matthew“ demnach aufs offene Meer abdrehen.

In Florida, Georgia, North und South Carolina war im Vorfeld von „Matthew“ der Notstand erklärt und die Evakuierung von Millionen von Menschen angeordnet worden. Viele weigerten sich allerdings, ihre Häuser zu verlassen.

Haiti: Mindestens 400 Tote, 80% der Ernte zerstört, 29.000 Häuser zerstört, Orte niedergemacht

Seit dem 29. September war der Hurrikan von Kolumbien über Jamaika und die Dominikanische Republik sowie Kuba und die Bahamas hinweggefegt. Aber das größte Leid brachte der Wirbelsturm über Haiti. Im am schwersten getroffenen Süden des Karibikstaates wurden mindestens 29.000 Häuser zerstört.

In der bis Freitag von der Außenwelt abgeschnittenen Stadt Jérémie stehen nur noch einige wenige Gebäude aus Beton, die restlichen Wellblechhütten wurden komplett dem Erdboden gleichgemacht. Senator Hervé Fourcand sprach von mindestens 400 Toten im Süden Haitis, wobei die Opferzahl noch steigen könnte. Einige Medien sprechen bereits von rund 840 Toten.

Dem Land droht eine neue humanitäre Katastrophe, denn zahllose Menschen sind obdachlos, in einigen Gebieten gingen zudem 80 Prozent der Ernte verloren. Auch die Angst vor Epidemien wie Cholera geht in dem Land erneut um, das im Jahr 2010 durch ein Erdbeben schwer zerstört worden war.

Nach Angaben der Hilfsorganisation Care-France sind eine Million Menschen in Haiti hilfsbedürftig: „Viele Einwohner haben alles verloren. Sie haben nichts mehr außer der Kleidung, die sie tragen.“

Die USA kündigten die Entsendung des Marineschiffs „Mesa Verde“ mit drei Transporthubschraubern sowie zusätzlichen 300 Soldaten an, die auf medizinische Nothilfe und den Wiederaufbau spezialisiert sind. Frankreich schickt nach eigenen Angaben 60 Soldaten sowie über 30 Tonnen humanitärer Hilfe und Ausrüstung zur Wasseraufbereitung. US-Präsident Obama rief zudem seine Landsleute zu Spenden für Haiti auf. (AFP)



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