Libanesischer Regierungschef ruft Staaten zur Hilfe auf: „Retten Sie den Libanon, bevor es zu spät ist“

Angesichts der verheerenden Krise im Libanon hat der geschäftsführende Ministerpräsident Hassan Diab die internationale Gemeinschaft eindringlich zur "Rettung seines Landes" aufgerufen. Der Libanon sei nur "ein paar Tage von einer sozialen Explosion entfernt", so Diab.
Titelbild
Libanons Premierminister Hassan Diab.Foto: Télé Liban/AFP via Getty Images
Epoch Times6. Juli 2021

Sein Land gehe derzeit durch einen „sehr dunklen Tunnel“, das Leiden habe das Niveau einer „Tragödie“ erreicht, sagte Libanons Ministerpräsident Hassan Diab. Das Land nicht sofort zu unterstützen, gefährde des „Leben der Libanesen und die Einheit des Libanon“.

Deshalb fordere er alle ausländischen Geldgeber auf, vor der Freigabe von Finanzhilfen nicht länger auf der Bildung einer funktionsfähigen Regierung zu bestehen.

Nicht die „Korrupten“ zahlten den Preis, sondern das Volk, sagte Diab weiter und fügte hinzu: „Retten Sie den Libanon, bevor es zu spät ist.“

Der Libanon wird seit Herbst 2019 von einer Krise erschüttert, die laut Weltbank wahrscheinlich zu den schlimmsten Finanzkrisen der Welt seit Mitte des 19. Jahrhunderts zählt.

Der Zusammenbruch der Wirtschaft hat im Libanon Wut auf die politische Klasse ausgelöst, die von den Menschen als korrupt und unfähig angesehen wird.

Nach der Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut im vergangenen August waren Diab und seine Regierung zurückgetreten. Seitdem ist es den Parteien jedoch nicht gelungen, sich auf ein neues Kabinett zu einigen. Eine Regierung wäre jedoch nötig, um von der internationalen Gemeinschaft geforderte Reformen einzuleiten und so die in Aussicht gestellte finanzielle Hilfen freizugeben.

Inzwischen hat sich die Lage weiter verschärft: Das libanesische Pfund hat auf dem Schwarzmarkt mehr als 90 Prozent seines Werts gegenüber dem Dollar verloren. Massenentlassungen und zunehmende Armut machen den Libanesen zu schaffen. Vor den Tankstellen bilden sich lange Schlangen, importierte Medikamente werden knapp.

Ausländische Geber hatten dem Libanon zwar Millionen von Dollar an Hilfe zugesagt. Aber angesichts der undurchsichtigen Entwicklungen in dem Land halten sie sich zurück, dem libanesischen Staat irgendwelche Unterstützung anzubieten. (afp/rm)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion