Libanon, Rotes Meer, Irak – droht eine Ausweitung des Gaza-Konflikts?

Im Nahen Osten wird eine Ausweitung der Kämpfe befürchtet. Israel griff die Hisbollah-Miliz an der Grenze zum Libanon an. Im Irak wurden fünf pro-iranische Kämpfer durch eine US-Drohne getötet. Zudem attackierten Huthi-Rebellen erneut Handelsschiffe im Roten Meer.
Titelbild
Ein israelischer Panzer am 3. Dezember 2023 auf dem Weg zum Gazastreifen.Foto: Menahem Kahana/AFP via Getty Images
Von 4. Dezember 2023

Um Israel häufen sich die Angriffe und schüren die Angst vor einer Ausweitung des Konflikts. Im Roten Meer griff am Sonntag, 3. Dezember, die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz mehrere Frachtschiffe und ein US-Kriegsschiff an.

Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs Centcom teilte mit, es habe vier Angriffe auf drei verschiedene Handelsschiffe gegeben, die im Roten Meer unterwegs gewesen seien. Der dort patrouillierende Marine-Zerstörer „USS Carney“ habe auf Notrufe der Frachter reagiert und Hilfe geleistet.

Die Huthi-Rebellen im Jemen hatten bereits zuvor mit Angriffen auf „sämtliche Schiffe“ mit Bezug zu Israel gedroht – als Reaktion auf den Krieg Israels gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Im Irak wurden irakischen Sicherheitskreisen zufolge am Sonntag fünf pro-iranische Kämpfer durch eine US-Drohne getötet.

Zusammenstöße an der Grenze zum Libanon

Auch an Israels Grenze zum Libanon flammten Kämpfe auf. Die israelische Armee erklärte am Samstag, sie habe Artillerie als Antwort auf Beschuss von der anderen Seite der Grenze abgefeuert. Kampfflugzeuge hätten mehrere Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz angegriffen.

Überall, wo die Hamas „Hochburgen“ habe, operiere die israelische Armee. Das erklärte Armee-Sprecher Daniel Hagari am späten Sonntagabend. Israels Militär nahm verstärkt Ziele im Süden des Gazastreifens unter Beschuss. Die Hamas feuerte ihrerseits Hunderte Raketen auf Israel ab.

Die israelische Armee gab an, dass ein Großteil der Raketen aus dem Gazastreifen abgefangen worden sei. Drei Soldaten seien am Sonntag getötet worden. Damit erhöhte sich die Zahl der getöteten Soldaten seit Ende der Feuerpause am Freitag auf fünf.

800 Tunnelschächte gefunden, bisher 500 zerstört

Seit Beginn des Krieges haben israelische Truppen über 800 unterirdische Tunnelschächte lokalisiert. Von diesen wurden etwa 500 zerstört oder blockiert. Einige der georteten Schächte verbanden über den Untergrund strategische Anlagen der Hamas.

Die Schächte befanden sich nach Angaben der israelischen Epoch Times in zivilen Räumen. Zudem sind viele von ihnen in der Nähe oder innerhalb von Gebäuden wie Bildungseinrichtungen, Kindergärten, Moscheen und Spielplätzen. In einigen Schächten wurden Waffen gefunden.

Kämpfe im Süden Israels und im Westjordanland

Während sich die israelischen Angriffe wochenlang auf den Norden des Gazastreifens konzentriert hatten, wurde am Wochenende auch der Süden unter Beschuss genommen, darunter das Gebiet um die Stadt Chan Junis. Die Armee rief am Sonntag die Zivilbevölkerung auf, „falls erforderlich“ sichere Bereiche aufzusuchen.

Israelische Streitkräfte griffen in der Nacht zu Montag etwa 200 Hamas-Ziele an. Bodentruppen waren im Einsatz. Die israelische Epoch Times berichtete, dass terroristische Infrastrukturen, die in Schulen im Norden des Gazastreifens untergebracht waren, zerstört worden seien.

Seit Kriegsbeginn nahm auch die Gewalt im besetzten Westjordanland zu. Die palästinensische Nachrichtenagentur „Wafa“ berichtete am Montag über Razzien israelischer Soldaten in der Stadt Dschenin und in benachbarten Dörfern. Dabei sei es zu Zusammenstößen zwischen Soldaten und Bewohnern gekommen.

Feuerpause nicht verlängert

Eine von Katar, Ägypten und den USA vermittelte siebentägige Feuerpause hatte zur Freilassung von 80 israelischen Geiseln im Austausch gegen 240 palästinensische Gefangene geführt. Zudem wurde die Kampfpause genutzt, um Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bringen.

Israelischen Angaben zufolge werden weitere 137 Geiseln von der Hamas im Gazastreifen festgehalten. Das britische Verteidigungsministerium erklärte, mit Überwachungsflügen über dem Gazastreifen bei der Suche nach den verbleibenden Geiseln helfen zu wollen.

Das israelische Militär erklärte am Sonntag, es habe seit Beginn des Krieges rund 10.000 Luftangriffe geflogen. Israels Verbündeter, die USA, die das Land mit Milliarden Dollar Militärhilfe jährlich unterstützen, hat unterdessen die Forderung nach dem Schutz von Zivilisten im Gazastreifen bekräftigt. „Zu viele unschuldige Palästinenser wurden getötet“, sagte Vizepräsidentin Kamala Harris am Rande der UN-Klimakonferenz in Dubai am Samstag.

(Mit Material der Agenturen)



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