Macron nach „Hirntod“-Diagnose zur Nato in Berlin erwartet – Treffen mit Steinmeier und Merkel

Die drastischen Worte von Macron zur Nato waren laut Bundeskanzlerin Angela Merkel ein unnötiger "Rundumschlag". Nun treffen die beiden Staatschefs aufeinander. Auch ein Treffen mit Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ist geplant.
Titelbild
Angela Merkel und Frank-Walter SteinmeierFoto: Michele Tantussi/Getty Images
Epoch Times8. November 2019

Nachdem er mit seiner „Hirntod“-Diagnose für die Nato viel Kritik hervorgerufen hat, wird Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Sonntag in Berlin erwartet. Dort trifft der Staatschef mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem Gespräch und danach auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem gemeinsamen Abendessen zusammen. Am Tag nach dem Mauerfall-Jubiläum ist auch ein Treffen mit Zeitzeugen geplant.

Mit scharfer Kritik am Zustand der Nato hatte Macron am Donnerstag für Irritationen bei den Bündnispartnern gesorgt. Der französische Präsident kritisierte in einem Interview mit der britischen Zeitschrift „The Economist“ vor allem eine mangelnde Koordination der USA mit den Europäern, ein „aggressives“ Vorgehen des Nato-Mitglieds Türkei in Syrien – und er attestierte der Militärallianz den „Hirntod“.

Merkel wies Macron daraufhin zurecht: „Das ist nicht meine Sicht der Kooperation in der Nato“, betonte sie und bescheinigte dem französischen Präsidenten ihrerseits „drastische Worte“ und einen unnötigen „Rundumschlag“. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnte anlässlich eines Treffens mit Merkel davor, die Allianz verbal zu „schwächen“.

In Moskau stieß Macrons Analyse dagegen auf Zustimmung: Er habe „goldene Worte“ gefunden, lobte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa. Die Aussagen des französischen Präsidenten seien „eine präzise Definition des aktuellen Zustands der Nato“, kurz vor dem Jubiläumsgipfel zu 70 Jahren Nato in London Anfang Dezember.

Abkehr von der „schwarzen Null“

Über Kreuz liegt Macron mit der Bundesregierung auch in der Finanz- und Wirtschaftspolitik: Bereits seit Monaten rufen er und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire die große Koalition zu Investitionen und einer Abkehr von der „schwarzen Null“ auf, um einen Abschwung in Deutschland und der Eurozone abzuwenden.

Unterstützung erhielten sie zuletzt von der neuen Chefin der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main, Christine Lagarde, sowie – in geringerem Maße – von zwei der fünf sogenannten Wirtschaftsweisen, die die Bundesregierung beraten. Auch sie hinterfragten diese Woche anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts, ob die „schwarze Null“ und die Schuldenbremse in der Verfassung nötige Investitionen überhaupt zulassen.

Macron hatte Haushaltsanreize in dem Interview als „Tabu“ für die Deutschen bezeichnet und die deutsche Rolle in der Eurozone als „nicht haltbar“. Die Deutschen seien „die großen Gewinner der Eurozone, und selbst ihrer Funktionsstörungen“, rügte er mit Blick auf die Schuldenkrise und die deutschen Hilfen etwa für Griechenland, durch die der Bund Zinsen in Milliardenhöhe eingenommen hat.

Weitere EU-Beitritte fraglich

Uneins sind Macron und Kanzlerin Merkel auch in der Frage einer EU-Beitrittsperspektive für Nordmazedonien und Albanien. Der Präsident hatte beim EU-Gipfel im Oktober sein Veto gegen Beitrittsgespräche eingelegt. Merkel bekräftigte dagegen am Freitag in Berlin, es sei „von großer strategischer Bedeutung, den Westbalkan so nah wie möglich an die Europäische Union zu binden“.

Noch beim deutsch-französischen Ministerrat in Südwestfrankreich hatten sich Merkel und Macron Mitte Oktober demonstrativ einig gezeigt. Der Dauerstreit um gemeinsame Rüstungsexport-Regeln für Ausfuhren in Länder wie Saudi-Arabien etwa wurde in Toulouse offiziell beigelegt – auch wenn Details der Vereinbarung noch offen sind.

Der Macron-Besuch in Berlin soll ebenso versöhnlich enden: Nach dem Treffen mit Steinmeier ist nach Angaben des Elysée-Palastes ein Abendessen mit Merkel und mit Zeitzeugen geplant, die den Mauerfall vor 30 Jahren miterlebt haben. (afp)

meier

 

Eine Buchempfehlung

Ein Buch für alle, denen das Schicksal der Welt am Herzen liegt: „Wie der Teufel die Welt beherrscht“.Foto: Epoch Times


Wer hat die Weltherrschaft? Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Immer klarer wird, dass die Geschichte der Menschheit nicht so ablief, wie sie heutzutage gelehrt wird.
Das Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ gibt die lange gesuchten Antworten.

„Kapitalismus abschaffen“? „Wohnungsgesellschaften enteignen“? Familie auflösen? Keinen Wohlstand und keine Kinder mehr wegen des Klimas? Frühsexualisierung? Solche Gedanken sind in Politik, Medien und Kultur populärer denn je. Im Kern drücken sie genau das aus, was einst schon Karl Marx und seine Anhänger der gesamten Menschheit aufzwingen wollten.

Der Kommunismus hat im 20. Jahrhundert hunderte Millionen Menschen physisch vernichtet, heute zielt er auf ihre Seelen. Bei vielen Menschen blieb glücklicherweise die der menschlichen Natur innewohnende Güte erhalten – was den Menschen die Chance gibt, sich vom Einfluss des „Gespenst des Kommunismus“ zu befreien.

Das Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ beschreibt nicht nur die historische Entwicklung, sondern legt offen, wie das Gespenst des Kommunismus daran gehindert werden kann, unsere Welt zu regieren.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 45,00 Euro (zzgl. 5,50 Euro Versandkosten) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder – falls vergriffen – direkt beim Verlag der Epoch Times Phone: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion