Mehr als 20 Arbeiter nach Grubenunglück im Iran bei Rettungsaktion gestorben

Nach dem Unglück in einem Kohlebergwerk im Iran sind mehr als 20 Arbeiter ums Leben gekommen, die ihre verschütteten Kollegen retten wollten.
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Rettungskräfte und Kumpel vorm Eingang ins Kohlenbergwerk am 3. Mai 2017.Foto: MOSTAFA HASSANZADEH/AFP/Getty Images
Epoch Times4. Mai 2017

Nach dem Unglück in einem Kohlebergwerk im Iran sind mehr als 20 Arbeiter ums Leben gekommen, die ihre verschütteten Kollegen retten wollten. Rettungskräfte bargen 21 Leichen, wie iranische Nachrichtenagenturen am Mittwochabend berichteten.

Das Schicksal von 32 weiteren Arbeiter, die 1.300 Meter unter der Erde am Ende eines eingestürzten Stollens festsaßen, war weiterhin unklar.

Ein Vertreter der Bergbauindustrie in der Provinz Golestan, Resa Bahrami, sagte, bei den Toten handle es sich nicht um „die 32 verschütteten“ Kumpel. Vielmehr seien es andere Arbeiter, die zur Rettung ihrer Kollegen in den Stollen gestiegen waren.

Gasexplosion für das Unglück verantwortlich

Das Unglück hatte sich am Mittwoch in einem Bergwerk bei Asad Schahr in der Provinz Golestan ereignet. Bei einer Gasexplosion stürzte ein Teil eines rund tausend Meter langen Stollens ein.

Zunächst wurden zwei Todesopfer geborgen, wie die Nachrichtenagentur Fars unter Berufung auf Rettungskräfte meldete. 30 verletzte Bergleute wurden in Krankenhäuser eingeliefert.

Rettungsaktion erschwert: Hohe Gaskonzentration und zu wenig Sauerstoff im Stollen

Wie Provinzgouverneur Hassan Sadeglu laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Irna im Staatsfernsehen sagte, saßen 32 Arbeiter hinter Geröll am Ende des Stollens fest. Nach Angaben des Industrievertreters Bahrami wurden bereits 600 Meter des Stollens freigeräumt.

Rettungskräfte versuchten zudem, einen seitlichen Tunnel zu den am Ende eines Stollens eingeschlossenen Bergleuten zu graben. Dem Gouverneur zufolge pumpten die Einsatzkräfte zudem Sauerstoff in den Stollen.

Zuvor hatten Behördenvertreter gesagt, der Rettungseinsatz werde durch die hohe Gaskonzentration unter Tage erschwert, selbst die Helfer hätten zu wenig Sauerstoff. Die Helfer befürchteten laut dem Roten Halbmond zudem eine erneute Explosion durch die hohe Konzentration von Kohlenmonoxid.

Unglück könnte politisches Nachspiel für Präsident Rohani haben

Der iranische Präsident Hassan Rohani, der sich bei der Wahl in zwei Wochen um eine zweite Amtszeit bewirbt, schickte seinen Arbeitsminister Ali Rabii zum Unglücksort.

Vizepräsident Eschak Dschahangiri sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und beauftragte Industrieminister Mohammed Resa Nemazadeh, die Unglücksursache zu untersuchen.

Das Unglück könnte Rohani politisch schaden: Seine Gegner werfen ihm vor, nicht genügend für die ärmeren Bevölkerungsschichten zu tun. (afp)

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