Militärjunta in Mali lässt abgesetzten Präsidenten Keita frei

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Oberst Ismail Wague von der malischen Luftwaffe und Sprecher der CNSP-Junta spricht nach Übergangsgesprächen am 24. August 2020 in Bamako, Mali, zur Presse. Die dreitägigen Gespräche in Mali zwischen der Junta und westafrikanischen Führern nach dem Putsch der vergangenen Woche, der auf eine Lösung der politischen Zukunft des Landes abzielte, waren zunächst ohne Einigung beendet worden.Foto: John Kalapo/Getty Images
Epoch Times27. August 2020

Zehn Tage nach dem Staatsstreich in Mali hat die Militärjunta den von ihr gestürzten Ex-Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita freigelassen. Keita sei frei und befinde sich in seiner Residenz, sagte ein Sprecher der Militärmachthaber am Donnerstag.

Soldaten der malischen Armee hatten am Dienstag vergangener Woche einen Militärstützpunkt nahe der Hauptstadt Bamako besetzt und geputscht. Präsident Keita verkündete nach seiner Festnahme und unter dem Druck der Militärs seinen sofortigen Rücktritt und die Auflösung des Parlaments, um nach eigenen Angaben ein Blutvergießen zu verhindern.

Malis Nachbarn, die Afrikanische Union sowie die EU hatten die Militärjunta in den vergangenen Tagen zur Freilassung des Ex-Staatschefs aufgefordert.

Keita stand seit geraumer Zeit unter Druck, weil es ihm unter anderem nicht gelungen war, die seit 2012 andauernden Angriffe von Islamisten vor allem im Norden des Landes unter Kontrolle zu bringen. Verschleppte politische Reformen, eine schwächelnde Wirtschaft und Korruptionsvorwürfe verschlechterten die Lage zudem.

Im Land sind derzeit rund 900 Bundeswehrsoldaten und Bundespolizisten im Rahmen von Minusma. Zudem sind aktuell etwa 75 deutsche Soldaten an der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali beteiligt. Merkel sagte, die Ereignisse hätten vorerst „keine Auswirkungen“ auf die deutschen Sicherheitskräfte. „Wir werden aber alles tun, damit ihre Sicherheit auch weiter gewährleistet ist.“ (afp/er)



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