Mindestens 50 Tote bei Absturz von philippinischem Militärflugzeug – dutzende verletzt

Beim verunglückten Landeanflug einer Militärmaschine sind in den Philippinen mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen und dutzende weitere verletzt worden. Das Unglück ereignete sich am Flughafen der Insel Jolo.
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Flugzeugabsturz auf den Philippinen 2020. Symbolbild.Foto: AFP via Getty Images
Epoch Times5. Juli 2021

Bei dem Absturz eines Militärflugzeugs in den Philippinen sind nach jüngsten Angaben mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. 47 Soldaten und drei Zivilisten seien bei dem verunglückten Landeanflug am Flughafen der südlichen Insel Jolo gestorben, teilte die Armee am Montag mit. 53 Menschen, die meisten von ihnen Soldaten, seien bei dem Unglück verletzt worden. An Bord hatten sich knapp hundert Menschen befunden. Fünf Soldaten wurden noch vermisst.

Der Pilot des Transportflugzeugs vom Typ C-130 Hercules hatte am Sonntag die Landebahn verfehlt und dann die Kontrolle über die Maschine verloren. An Bord des Flugzeugs befanden sich 96 Menschen. Die drei getöteten Zivilisten hatte nach Behördenangaben in einem Steinbruch nahe dem Flughafen gearbeitet. Ob die Piloten das Unglück überlebten, war zunächst unklar.

Auf Fotos der Armee waren die brennenden Überreste des Flugzeugs zu sehen. Es seien Einsatzkräfte vor Ort, um die Flugschreiber und anderes Beweismaterial zu sichern, sagte Armeesprecher Edgard Arevalo. Neben dem Funkverkehr der Piloten mit den Fluglotsen sollen auch Zeugenaussagen ausgewertet werden.

Viele der Soldaten an Bord hatten nach Armeeangaben kürzlich ihre Grundausbildung abgeschlossen und sollten nun auf Jolo stationiert werden. Die Insel liegt im mehrheitlich muslimischen Süden der Philippinen, wo die Armee unter anderem gegen die Islamistengruppe Abu Sayyaf im Einsatz ist.

Aus der Maschine gesprungen

Ersten Berichten zufolge sei die Maschine in zwei Teile zerbrochen, teilte Generalleutnant Corleto Vinluan der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Geretteten wurden in einem nahegelegenen Militärkrankenhaus behandelt.

Einige Soldaten seien laut Augenzeugen aus der Maschine gesprungen, bevor sie auf dem Boden aufschlug und in Flammen aufging, erklärte Generalmajor William Gonzales. „Dies ist ein trauriger Tag, aber wir müssen hoffnungsvoll bleiben.“

Auf Bildern des Lokalsenders Pondohan TV waren die brennenden Überreste des Flugzeugs zu sehen. Über den Häusern nahe der Unglücksstelle hing dichter, schwarzer Rauch. Armeesprecher Generalmajor Edgard Arevalo sagte dem Sender DZBB Radio, das Unglück werde derzeit als Unfall behandelt, nicht als Angriff.

Islamistengruppe Abu Sayyaf

Abu Sayyaf war in den 90er Jahren mit Geldern von Osama bin Laden, dem damaligen Anführer des Extremistennetzwerks Al Kaida, gegründet worden. Die Gruppierung wurde durch die Entführung zahlreicher Ausländer bekannt. Im Jahr 2017 enthauptete Abu Sayyaf den 70-jährigen deutschen Segler Jürgen Kantner, nachdem ihre Forderung nach einem Lösegeld von rund 600.000 Dollar nicht erfüllt worden war.

Das jetzige Flugzeugunglück ist eines der tödlichsten in der Geschichte der Streitkräfte des südostasiatischen Landes. Erst im Juni war in den Philippinen ein Militärhubschrauber bei einem nächtlichen Trainingsflug abgestürzt. Alle sechs Insassen starben.

Nach Angaben des Senators Richard Gordon ist es bereits das vierte größere Unglück beim philippinischen Militär innerhalb dieses Jahres. „Kaufen wir defekte Flugmaschinen mit dem Geld des Volkes?“, schrieb er im Onlinedienst Twitter. (afp)



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