Mit Ventilatoren-Jacken und Kühlgel-Schläuchen gegen die Hitze

Nicht nur Deutschland und Europa haben ab und zu Hitzewellen, auch in Japan hat man richtigen Sommer.
Aufgespannte Regenschirme liegen zum Trocknen auf einer Wiese. Jetzt kommt die Hitze.
Aufgespannte Regenschirme liegen zum Trocknen auf einer Wiese. Jetzt kommt die Hitze.Foto: Jens Kalaene/dpa
Epoch Times19. August 2023

Im Kampf gegen die Hitze und ihre Auswirkungen setzen japanische Firmen immer mehr auf Technologie in der Kleidung.

So hat der auf Arbeitskleidung für Bauarbeiter spezialisierte Hersteller Workman angesichts der Nachfrage inzwischen eine alltagstaugliche Version seiner mit Ventilatoren ausgestatteten Jacke herausgebracht. Der Mechanismus ist einfach: zwei batteriebetriebene handtellergroße Ventilatoren sind in die Rückseite der Jacke eingearbeitet und fächeln eine kühle Brise über den Rücken des Trägers.

Die Ventilatoren-Jacken sind zu Preisen zwischen umgerechnet 76 und 152 Euro zu haben und verkaufen sich nach den Worten von Workman-Sprecher Yuya Suzuki gut. „Leute, die noch nie mit Ventilatoren ausgerüstete Kleidung getragen haben, wollen sich abkühlen – also wächst das Interesse am Kauf unserer Jacken“, sagt Suzuki.

Japanische Sommer sind schon immer als heiß und schwül berüchtigt. Besonders ältere Leute sind bei der feuchten Hitze vom Hitzschlag bedroht. Mehr als 80 Prozent der Hitzetoten in Japan in den vergangenen fünf Jahren waren Senioren.

Die Firma MI Creations hat eine Lösung parat: mit einem kühlenden Gel gefüllte Schläuche sollen die Körpertemperatur des Trägers auf einen verträglichen Wert bringen. Nach 20 Minuten im Kühlschrank ist der Schlauch einsatzbereit. Im Nacken getragen, kann er „den ganzen Körper deutlich herunterkühlen“, wie Unternehmenssprecherin Nozomi Takai sagt.

Ein anderes Unternehmen setzt auf Bekleidung aus kühlenden Materialien. Die Firma Liberta hat eine ganze Bekleidungslinie mit Aufdrucken beispielsweise aus Xylitol entwickelt, das beim Kontakt mit Wasser oder Schweiß kühlend wirkt.

Ein anderer Trend ist das Tragen von Schirmen zum Schutz gegen die Sonne. Waren es bislang vor allem um ihren Teint besorgte japanische Frauen, die sich mit Schirmen gegen Sommerbräune schützten, werden diese inzwischen auch bei Männern zum Hitzeschutz immer beliebter.

Der Luxus-Schirmproduzent Komiyama Shoten begann um das Jahr 2019 herum mit der Herstellung von Sonnenschirmen für Männer, nachdem das Umweltministerium die Bevölkerung zum Schirmtragen ermuntert hatte. Bis dahin hätten männliche Kunden gedacht, das Sonnenschirme „nur etwas für Frauen sind, es war ihnen peinlich“, sagt Firmeninhaber Hiroyuki Komiya. Doch das habe sich inzwischen grundlegend geändert – wer einmal einen Sonnenschirm benutzt habe, „der kann nicht mehr ohne“, ist er überzeugt.

In den belebten Straßen des Urlauberorts Asakusa bestätigt sich der Trend. Der 42-jährige Kiyoshi Miya hat seinen Regenschirm kurzerhand zum Sonnenschutz umgewidmet. „Damit ist es, als wäre ich immer im Schatten, und der Wind fühlt sich kühl an“, schwärmt er. Ein anderer Passant, Shoma Kawashima, hat einen Ventilator am Nacken befestigt. Doch selbst das genügt dem 21-Jährigen unter der sengenden Sonne nicht: „Am liebsten wäre ich nackt“, seufzt er. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion