Nach 118 Tagen Streik: Hollywood-Schauspieler für den neuen Vertrag

Vor einem Monat gab es ein Abkommen zwischen den Schauspielern und Unterhaltungskonzernen. Die Vereinbarung musste vom Vorstand der Gewerkschaft und den Mitgliedern abgesegnet werden. Dafür stimmten nun 78 Prozent von denen, die sich beteiligten.
Die Writers Guild of America (WGA) stellt trotz vorläufiger Einigung klar: Niemand fange wieder an zu arbeiten, bevor die Gewerkschaft dies nicht ausdrücklich erlaube.
Während des Streiks der Schauspieler und Drehbuchautoren 2023.Foto: Chris Pizzello/AP/dpa
Epoch Times6. Dezember 2023

Nach monatelangem Kampf um bessere Löhne und sicherere Arbeitsbedingungen haben die Schauspieler in Hollywood mit großer Mehrheit einer Vereinbarung mit den Studios zugestimmt und damit ihren Streik endgültig beendet. Wie die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, sprachen sich 78 Prozent der Mitglieder, die sich an der Abstimmung beteiligt hatten, für den Mehrjahresvertrag aus. 22 Prozent stimmten demnach dagegen.

Für die Abstimmung war eine einfache Mehrheit der Mitglieder erforderlich. Nach Angaben der Gewerkschaft gaben 38 Prozent der Mitglieder ihre Stimme ab.

Gewerkschaft lobt sich

Es sei ein „goldenes Zeitalter“ für die SAG-AFTRA, erklärte deren Präsidentin Fran Drescher. „Noch nie war unsere Gewerkschaft so stark wie heute“. Die SAG-AFTRA vertritt die Interessen von rund 160.000 Schauspielern, Stuntleuten, Tänzern und anderen Darstellern im Filmgeschäft. Nur wenige von ihnen sind Stars mit Millioneneinnahmen.

Die Einigung umfasst mehr als eine Milliarde Dollar (umgerechnet 930 Millionen Euro) an neuen Vergütungen und Leistungen sowie den Schutz der Schauspieler vor dem Einsatz künstlicher Intelligenz durch die Studios, teilte die Gewerkschaft mit.

Bereits vor rund einem Monat hatten die Schauspieler ihren monatelangen Ausstand beendet, nachdem sie sich mit Unterhaltungskonzernen wie Disney, Universal und Netflix auf eine „Grundsatzvereinbarung“ geeinigt hatten.

Diese sah unter anderem höhere Gehälter und einen besseren Schutz vor der Verdrängung von Darstellern durch Künstliche Intelligenz vor. Das Abkommen musste allerdings noch vom Vorstand der Gewerkschaft und den Mitgliedern abgesegnet werden.

118 Tage Streik

Der Branchenverband AMPTP, der die Filmstudios vertritt, begrüßte die Ratifizierung des Vertrags. Mit dieser Abstimmung könne die Industrie „mit voller Kraft zurückkehren“, erklärte der Verband. Der insgesamt 118-tägige Streik hatte zahlreiche Film- und Serienproduktionen verzögert und viele Darsteller in Hollywood in Existenznot gebracht.

Es war der erste Streik der US-Schauspieler seit 1980. Weil bereits vor diesem Arbeitskampf die US-Drehbuchautoren die Arbeit niedergelegt hatten, erlebte Hollywood erstmals seit mehr als 60 Jahren einen Doppelstreik.

Die Drehbuchautoren beendeten ihren Arbeitskampf im Oktober. Wirtschaftsexperten schätzen die Verluste durch den Doppel-Streik auf mindestens sechs Milliarden Dollar. (afp)



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