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Nach Einbruch ins Kapitol: Abgeordnete üben Kritik an Polizei

Die Polizei des Kapitols in Washington muss herbe Kritik einstecken. Einige Abgeordnete fühlten sich beim Eindringen der Demonstranten in das Gebäude nicht ausreichend geschützt.

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Ein SWAT-Team patroulliert durch das Capitol, bevor Vizepräsident Mike Pence erscheint.

Foto: OLIVIER DOULIERY/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

Das Eindringen der Demonstranten am 6. Januar in das Kapitol, das den US-Kongress beherbergt, hat kritische Fragen aufgeworfen. Abgeordnete fordern, dass das Vorgehen der Polizei untersucht wird.
„Ich denke, es ist ziemlich klar, dass es eine Reihe von Menschen geben wird, die sehr, sehr bald ohne Arbeit sein werden, weil dies eine Peinlichkeit ist“, sagte der Demokrat Tim Ryan (Ohio) gegenüber Reportern während einer virtuellen Pressekonferenz.
Der Zwischenfall geschah aufgrund „enormer strategischer und planerischer Versäumnisse der Polizei des Kapitols, dem zuständigen Offizier und aller anderen, die an der Koordinierung dieser Aktion beteiligt waren“, fügte er hinzu. Verhaftungen hätten vorgenommen werden müssen, als die Leute anfingen, die Stufen des Kapitols hinaufzugehen, sagte er.
Ryan wurde zu Videoaufnahmen befragt, die zeigen, wie die Polizei des Kapitols Barrieren öffnete, um Demonstranten in das Gebäude zu lassen. Er sagte, das werde Teil der Untersuchung sein.
Senator Brian Schatz (D-Hawaii) forderte eine „Totalüberholung“ der Sicherheit für das Kapitol.
„Das physische Eindringen und die Entweihung unseres Tempels der Demokratie darf nie wieder passieren. Das war ganz klar ein Versagen“, schrieb Schatz in einem Tweet.
Die Demonstranten stürmten am Mittwochnachmittag in das Gebäude, etwa eine Stunde nachdem der Kongress zusammengetreten war, um die Wählerstimmen auszuzählen. Mitglieder des Kongresses kamen aus den Kammern des Senats und des Repräsentantenhauses gestürmt und beklagten die Vorgänge.

Polizisten zielen mit einer Waffe auf die Tür der Kammer im US-Kongress, nachdem Protestanten versucht hatten, dort einzudringen.

Foto: Drew Angerer/Getty Images

Die Polizei nahm schließlich Dutzende Menschen fest; vier Menschen wurden getötet, darunter eine Frau, die beim Versuch, die Kammer des Repräsentantenhauses zu betreten, erschossen wurde.

Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen für 6. Januar

Präsident Donald Trump, der designierte US-Präsident Joe Biden und eine Reihe anderer Offizieller verurteilten die Gewalt und forderten die Menschen auf, das Gebäude zu verlassen. Ein verstärktes Aufgebot, darunter auch Verstärkung aus dem Heimatschutzministerium, vertrieb schließlich alle aus dem Kapitol.
Der ehemalige Polizeichef des Kapitols, Terry Gainer, sagte gegenüber „NPR“, dass der Sicherheitsplan für diesen Tag eindeutig gescheitert sei. „Ich hätte keine Million Dollar darauf gewettet, dass das so einfach zu bewerkstelligen gewesen wäre“, sagte er. Vor dem 6. Januar hatte die Polizei die Zahl der Beamten erhöht.
„Uns wurde gesagt, dass es am 6. Januar erhöhte Sicherheitsvorkehrungen für mögliche Demonstrationen geben wird“, sagte ein Sprecher des ranghöchsten Mitglieds des House Administration Committee, Rodney Davis (R-Illinois), gegenüber „Roll Call“.
Eva Malecki, eine Sprecherin der Polizei des Kapitols, fügte hinzu, dass die Abteilung „umfassende Sicherheitspläne hat, und [sie] überwachen und bewerten ständig neue und aufkommende Bedrohungen, mit dem übergeordneten Ziel, diejenigen innerhalb des Kapitol-Komplexes zu beschützen.“
Die Polizei des Kapitols reagierte am Mittwoch und Donnerstag nicht auf Anfragen.
Zoe Lofgren (D-Kalifornien), Vorsitzende des Verwaltungsausschusses des Repräsentantenhauses, sagte in einer Erklärung, dass der Einbruch „ernste Sicherheitsbedenken aufwirft“. Sie sagte, die Abgeordneten arbeiteten daran, die Bedenken auszuräumen und die Reaktionen auf die Proteste in den kommenden Tagen zu überprüfen.
„Wir müssen den Sicherheitsverstoß im Kapitol heute untersuchen. Ich habe unseren Ausschuss gewarnt und hatte vor vier Tagen ein einstündiges Gespräch mit dem Polizeichef. Er versicherte mir, die Terroristen würden nicht auf der Plaza erlaubt werden und das Kapitol gesichert“, fügte die Abgeordnete Maxine Waters (D-Kalifornien) auf Twitter hinzu.
Senator Roy Blunt (R-Missouri) sagte Reportern in Washington, dass der Einbruch bedeute, einen genaueren Blick auf die Sicherheitspläne für Bidens Amtseinführung zu werfen, berichtete „Bloomberg“. Blunt ist Vorsitzender des Komitees zur Amtseinweihung des Präsidenten. (nmc)
(Mit Material von The Epoch Times USA)

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