Nawalny kritisiert Twitter für Konto-Löschung von Trump: Selektiver „Akt der Zensur“

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Alexej Nawalny ist einer der schärfsten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin.Foto: Andrew Lubimov/AP/dpa/dpa
Epoch Times11. Januar 2021

Der russische Dissident und Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat den Kurznachrichtendienst Twitter eingehend dafür kritisiert, Präsident Donald Trump dauerhaft von der Plattform zu verbannen.

Nawalny überlebte knapp einen mutmaßlichen Giftanschlag, nachdem er im August letzten Jahres mehr als einen Monat im Krankenhaus verbracht hatte.

Er begann seinen Twitter-Thread mit den Worten, dass die dem Präsidenten auferlegte Zensur ein „inakzeptabler Akt“ sei.

Der 44-jährige Oppositionelle führte an, dass es erlaubt sein sollte, gegen die Ergebnisse einer Wahl Einspruch zu erheben, und dass „das Verbot von Twitter eine Entscheidung von Leuten ist, die wir nicht kennen, in einem Verfahren, das wir nicht kennen.“

In Bezug auf die Sperrung meinte er, dass es eine Voreingenommenheit gegen den US-Präsidenten gebe.

Nawalny stellte die Entscheidung Twitters, Trumps Konto dauerhaft zu sperren, in Frage und wies darauf hin, dass der Grund für Trumps Sperrung – „Anstachelung zur Gewalt“ –nicht überall auf Twitter konsequent gleich durchgesetzt werde. Er mertke an, dass er seit Jahren täglich Todesdrohungen auf Twitter erhält.

Sagen Sie mir nicht, dass er wegen der Verletzung von Twitter-Regeln gesperrt wurde. Ich bekomme hier seit vielen Jahren täglich Todesdrohungen, und Twitter verbietet niemanden (nicht, dass ich danach frage)“, schrieb er.

Er kritisierte die Plattform auch dafür, dass die Plattform politische Führer beherbergt, die er für „Mörder“ hält, und bezog sich dabei auf den venezolanischen Diktator Nicolas Maduro und den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

„Unter den Leuten, die Twitter-Konten haben, sind kaltblütige Mörder (Putin oder Maduro) und Lügner und Diebe (Medwedew). Seit vielen Jahren werden Twitter, Facebook und Instagram als Basis für Putins ‚Trollfabrik‘ und ähnliche Gruppen aus anderen autoritären Ländern genutzt“, schrieb er.

Selektiver „Akt der Zensur“

Nawalny führte den Beitrag fort, indem er die Sperre einen selektiven „Akt der Zensur“ nannte. Er merkte an, dass es Leute auf Twitter gibt, die die Existenz von COVID-19 frei leugnen und dennoch nicht zensiert werden.

Auch wies er darauf hin, dass Twitter ein privates Unternehmen ist, und erwähnte dass normalerweise chinesische und russische Unternehmen dafür bekannt sind, Zensur für den Staat zu betreiben.

Natürlich ist Twitter ein privates Unternehmen, aber wir haben in Russland und China viele Beispiele dafür gesehen, dass solche privaten Unternehmen zu den besten Freunden des Staates und zu Ermöglichern der Zensur werden“, erklärte er.

Nawalny glaubt, dass die Feinde der Meinungsfreiheit diesen Präzedenzfall als Vorwand nehmen werden. Er sagte, wenn ein Staat jemanden zum Schweigen bringen will, werden sie dieses Ereignis ausnutzen, indem sie sagen: „Das ist eine gängige Praxis, sogar Trump wurde auf Twitter blockiert.“

(rm mit Material der Epoch Times USA)



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