Neuseeland hebt Corona-Maßnahmen weitgehend auf – Kanada verschärft sie wieder

Neuseeland hebt seine Corona-Maßnahmen weitgehend auf. In Kanada werden sie hingegen wieder verschärft. Indes sind die Anzahl der Eheschließungen im ersten Halbjahr in Deutschland deutlich wegen der Pandemie zurückgegangen.
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In Kanada werden die Corona-Maßnahmen wieder verschärft.Foto: Cole Burston/Getty Images
Epoch Times21. September 2020

Neuseeland hebt seine Corona-Maßnahmen weitgehend auf. Einschränkungen gelten ab Montagabend nur noch in der größten Stadt Auckland, wie Premierministerin Jacinda Ardern ankündigte. In allen anderen Landesteilen gilt ab sofort wieder die niedrigste Stufe 1 des vierstufigen Corona-Notfallplans. In Auckland, wo es zuletzt einen neuen Infektionsherd gegeben hatte, gilt vorerst weiter die Stufe 2.

Veranstaltungen mit hundert Teilnehmern sind nun wieder in Auckland erlaubt – bisher waren es nur zehn. Im Rest des Landes können auch Großveranstaltungen wieder stattfinden, wie etwa ein Rugby-Spiel gegen Australien im Oktober. Die Grenzen bleiben aber weiter geschlossen.

„Wir haben es gemeinsam geschafft, das Virus unter Kontrolle zu bringen“, sagte Ardern, die für ihr Krisen-Management international gelobt wurde.

Neuseeland hatte die Pandemie zunächst gut unter Kontrolle bekommen und nach einem strikten Lockdown von Ende bis Mitte Mai mehr als hundert Tage lang keine Neuinfektionen mehr registriert. Mitte August trat dann aber plötzlich ein neuer Infektionsherd in Auckland auf.

In Auckland sei daher weiter „Vorsicht geboten“, sagte Ardern. Die 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt brauche bis zur vollständigen Aufhebung der Corona-Maßnahmen noch „mehr Zeit“. Dann bestehe nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums aber wieder eine Chancen von 50 zu 50, das Virus in Neuseeland erneut zu „eliminieren“.

Insgesamt starben in Neuseeland seit Beginn der Pandemie 25 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Neue Infektionsfälle wurden am Montag nicht gemeldet.

Québec und Montreal verschärfen Corona-Maßnahmen

Angesichts steigender positiver Corona-Testergebnisse hat die Regierung in der kanadischen Provinz Québec die Corona-Maßnahmen verschärft. „Die Zahl der Fälle nimmt zu, die Ausbrüche häufen sich und unsere Fähigkeit, uns um die Kranken zu kümmern, nimmt ab“, sagte Québecs Gesundheits- und Sozialminister Christian Dubé am Sonntag auf einer Pressekonferenz.

Seit Montag dürfen sich nur noch 50 statt 250 Menschen in gemieteten Sälen, Gotteshäusern, zu Hochzeiten und anderen Feiern versammeln. In drei Regionen, darunter auch die Städte Montreal und Québec, wurde die Obergrenze sogar auf 25 Menschen gesenkt, wie Dubé sagte. Theater und Kinos seien von den Einschränkungen ausgenommen, da dort die Abstandsregeln leichter eingehalten werden könnten.

In den drei Regionen mit besonders strengen Regeln wurde die Obergrenze für private Treffen von zehn auf sechs Menschen gesenkt. Auch in Bars oder Restaurants dürfen nur noch sechs Menschen an einem Tisch sitzen.

Am Samstag (19. September) hatten bereits die Behörden in der südöstlichen Provinz Ontario mit den Großstädten Toronto und Ottawa die Corona-Maßnahmen verschärft.

Deutschland: Eheschließungen im ersten Halbjahr zurückgegangen

Im Frühjahr 2020 ist die Zahl der in Deutschland geschlossenen Ehen zurückgegangen. Insgesamt heirateten in den ersten sechs Monaten des Jahres 139.900 Paare und damit 29.200 weniger als im Vorjahreszeitraum, teilte das Statistische Bundesamt am Montag (21. September) mit.

Seit der Wiedervereinigung wurden im ersten Halbjahr eines Jahres nur einmal noch weniger Ehen in Deutschland geschlossen: 2007 waren es 138.800. Der Rückgang im laufenden Jahr war vor allem der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen in Stadtverwaltungen geschuldet.

Ob die Hochzeiten nur verschoben oder ganz abgesagt wurden, wird sich erst langfristig in der Statistik zeigen. Fest steht: Die Zahl der Eheschließungen stieg in den Monaten Mai und Juni bereits wieder, auch wenn sie mit 39.700 Trauungen im Juni weiterhin unter Vorkrisenniveau lag (Juni 2019: 48.100), so die Statistiker.

Ein besonderer Umstand führte dazu, dass die Zahl der Eheschließungen im ersten Halbjahr 2020 insgesamt nicht noch geringer ausfiel: Der Februar bot heiratswilligen Paaren dieses Jahr die Möglichkeit, einen Termin für ihren Hochzeitstag zu finden, der in Erinnerung bleibt sei es nun der 20.02.2020 oder der 02.02.2020. Dies nahmen auch viele Paare zum Anlass: So verzeichnet die amtliche Statistik für den Monat Februar 2020 mit 21.500 Eheschließungen eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Trauungen (fast 7.300 mehr als im Februar 2019). (dts/afp/sza)



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