Niederlande rufen ihren Botschafter aus Teheran zurück

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Ein Blick auf Teheran, die Hauptstadt des Iran, im Hintergrund die verschneite Alborz-Bergkette – aufgenommen vom Milad Tower der Stadt.Foto: iStock
Epoch Times5. März 2019

Vor dem Hintergrund der Ermordung iranischer Oppositioneller in den Niederlanden hat die Regierung in Den Haag ihren Botschafter aus Teheran abberufen. Der niederländische Außenminister Stefan Blok teilte am Montag mit, die Regierung habe den Botschafter zu „Konsultationen“ zurückbeordert. Blok begründete dies mit der „inakzeptablen“ Ausweisung zweier niederländischer Diplomaten aus dem Iran.

Laut Blok reagierte die Regierung in Teheran mit der Ausweisung am Sonntag ihrerseits auf die Ausweisung von zwei Mitarbeitern der iranischen Botschaft in Den Haag im vergangenen Juni. Diese seien des Landes verwiesen worden, da es „starke Hinweise“ gebe, dass der Iran in die Ermordung von zwei iranischen Oppositionellen in den Niederlanden verwickelt gewesen sei, erklärte Blok.

Die beiden Oppositionellen Ali Motamed und Ahmad Molla Nissi, welche die niederländische Staatsbürgerschaft hatten, waren 2015 und 2017 in Almere und Den Haag ermordet worden. Der niederländische Geheimdienst hegt den Verdacht, dass der Iran hinter den Attentaten steckt. Der iranische Außenamtssprecher Bahram Ghasemi bestätigte am Montag, dass zwei niederländische Diplomaten zur „Vergeltung“ für die Ausweisung der Iraner des Landes verwiesen worden seien.

Derweil forderte die ultrakonservative iranische Zeitung „Kayhan“ am Dienstag auch die Ausweisung von französischen Diplomaten, weil Frankreich einen iranischen Diplomaten unter dem „absurden Vorwurf“ ausgewiesen habe, einen Angriff auf eine „Versammlung des Terrorkults“ in Paris geplant zu haben.

Der Iran steht im Verdacht, im vergangenen Juli einen Anschlag auf die Jahresversammlung der oppositionellen iranischen Volksmudschahedin in Paris geplant zu haben. In diesem Zusammenhang hatte Deutschland einen iranischen Diplomaten festgenommen und an Belgien ausgeliefert, wo zwei weitere Iraner im Besitz von Sprengstoff festgenommen wurden. Teheran bestreitet jede Verwicklung in die Pläne. (afp)



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