Präsidentschaftskandidat Fillon schließt Rückzug erneut aus

Seine Kandidatur werde nach wie vor von einer "Mehrheit der Wähler der Rechten und der Mitte" unterstützt, das habe er mit der jüngsten Kundgebung am Sonntagnachmittag gezeigt, so der französische Präsidentschaftskandidat François Fillon.
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Der konservative Präsidentschaftskandidat, Francois Fillon, will das Ruder noch rumreißen.Foto: Claude Paris/dpa
Epoch Times6. März 2017

Trotz wachsenden Widerstands aus der eigenen Partei hält der französische Konservative François Fillon an seiner Präsidentschaftskandidatur fest.

Seine Kandidatur werde nach wie vor von einer „Mehrheit der Wähler der Rechten und der Mitte“ unterstützt, das habe er mit der jüngsten Kundgebung am Sonntagnachmittag gezeigt, sagte Fillon am Abend im Fernsehsender France 2.

„Niemand kann mich heute daran hindern, Kandidat zu sein“, insistierte Fillon. Auf die Frage, ob er den Rufen nach einem Rückzug seiner Kandidatur folgen wertde, sagte der 63-Jährige: „Meine Antwort ist ‚Nein‘.“

Fillon hatte zuvor zehntausende Anhänger für eine Kundgebung in Paris mobilisiert, auf der er sich für Fehler im Zusammenhang mit der Scheinbeschäftigungsaffäre um seine Familie entschuldigte. Es sei ein „Fehler“, seine Frau Penelope als bezahlte Parlamentsassistentin eingestellt zu haben. Er habe sich dabei aber an die Gesetze gehalten und sei zuversichtlich, dass die Justiz die Vorwürfe letztlich fallen lasse.

Zahlreiche Politiker aus seiner eigenen Partei Die Republikaner haben sich inzwischen von ihm abgewandt. Nach Fillons Sprecher Thierry Solère kündigte auch sein Wahlkampfleiter Patrick Stefanini an, sein Amt niederzulegen.

Der Regionalpräsident von Provence-Alpes-Côte d’Azur, Christian Estrosi, kündigte eine Initiative mit Parteifreunden an, die Fillon einen „respektvollen“ Abgang ermöglichen solle. Ein Kandidatenwechsel sei angesichts der Scheinbeschäftigungsaffäre um Fillons Familie „zwingend“, sagte Estrosi.

Zudem wurde bekannt, dass sich Fillons Rivalen aus der parteiinternen Vorwahl um die Präsidentschaftskandidatur, Alain Juppé und Nicolas Sarkozy, zu einem Gespräch getroffen haben, um einen „Ausweg aus der Krise“ zu finden. Juppé hatte bereits zu erkennen gegeben, dass er an der Übernahme der Präsidentschaftskandidatur Interesse habe.

Juppé kündigte für Montagvormittag (10.30 Uhr) eine Pressekonferenz in Bordeaux an, wo er Bürgermeister ist. Das teilte der 71-Jährige am Sonntagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

Nach einer neuen Umfrage des Instituts Kantar Sofres OnePoint von Sonntagabend für den Nachrichtensender LCI und „Le Figaro“ käme Fillon nur noch auf 17 Prozent,  der Mitte-Kandidat Emmanuel Macron bliebe stabil bei 25 Prozent und die Rechtsextreme Marine Le Pen wäre bei 26 Prozent (minus einen Punkt).

Im Falle einer Kandidatur Juppés käme dieser demnach hingegen auf 24,5 Prozent, Macron würde mit nur 20 Prozent den Einzug in die Stichwahl verpassen, und Le Pen würde mit 27 Prozent führen. (afp)



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