Prognose: Linksbündnis unter Führung der Piraten gewinnt Wahl in Island

Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Island hat ein Linksbündnis unter Führung der Piratenpartei laut einer ersten Prognose die Mehrheit erobert. Die Piraten wurden bei der Wahl mit zwölf Mandaten zweitstärkste Kraft, wie der TV-Sender RUV meldete.
Titelbild
Wahl auf Island 29. Oktober 2016Foto: HALLDOR KOLBEINS/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Oktober 2016

Island steht vor einem Regierungswechsel: Bei der vorgezogenen Parlamentswahl am Samstag hat sich ein Mitte-Links-Bündnis unter Führung der Piratenpartei laut einer ersten Prognose die Mehrheit gesichert. Die Viererkoalition gewann insgesamt 32 Sitze, wie der öffentlich-rechtliche Fernsehsender RUV kurz nach Schließung der Wahllokale um Mitternacht (MESZ) meldete. Die seit 2013 regierende konservative Koalition wurden demnach abgewählt.

Die Piraten wurden laut der Prognose mit zwölf Mandaten zweitstärkste Kraft. Die Linksgrüne Bewegung sicherte sich demnach elf Sitze, gefolgt von den Sozialdemokraten mit fünf Sitzen und der Partei Glänzende Zukunft, die künftig vier Abgeordnete stellt.

Die seit 2013 regierende Unabhängigkeitspartei gewann laut dem TV-Sender zwar die meisten Stimmen. Zusammen mit ihrem Koalitionspartner, die Fortschrittspartei, kamen die Konservativen aber nur noch auf 25 Mandate und verloren somit ihre Mehrheit in dem 63-Sitze-Parlament.

Vorsitzende der isländischen Piraten ist die ehemalige Sprecherin der Enthüllungsplattform WikiLeaks, Birgitta Jónsdóttir. Sie hatte vor der Wahl ein Bündnis mit den beiden „etablierten“ Parteien abgelehnt und stattdessen eine linke Allianz geschmiedet.

Die eigentlich erst im kommenden Jahr anstehende Parlamentswahl in Island war in Folge des Skandals um die „Panama Papers“ vorgezogen worden. Die Enthüllungen sorgten in der isländischen Politik für großen Wirbel. Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson musste im April zurückgetreten, da sein Name im Zusammenhang mit Finanzgeschäften von Briefkastenfirmen aufgetaucht war. Mit massiven Protesten setzten Islands Bürger auch vorgezogene Neuwahlen durch. (afp)



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