Militärparade in Moskau
Putin: "Russland hat präventiv die Aggression abgewehrt"
Die Soldaten kämpften in der Ukraine für die Sicherheit Russlands, sagte Putin in seiner Rede zum Jahrestag des Sieges über das ehemalige Nazi-Deutschland. Die Ukraine habe sich mit Waffen der NATO aufgerüstet und den Krieg "provoziert".

Wladimir Putin am 9. Mai in Moskau.
Foto: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP via Getty Images
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei der Militärparade in Moskau den Einsatz der russischen Streitkräfte in der Ukraine gewürdigt und gerechtfertigt. Dieser diene dazu, Russland vor einer „inakzeptablen Gefahr“ zu verteidigen. Die Soldaten kämpften im Donbass in der Ostukraine für die Sicherheit Russlands, sagte Putin auf dem Roten Platz in Moskau. Die Ukraine habe sich mit Waffen der NATO aufgerüstet und so eine Gefahr für das Land dargestellt.
Der russische Staatschef hat mit Blick auf den Ukraine-Konflikt auch vor der Gefahr eines neuen Weltkrieges gewarnt. Es müsse alles getan werden, um zu verhindern, dass sich „der Schrecken eines globalen Krieges wiederholt“, sagte Putin am Montag in seiner Rede während einer Militärparade zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Moskau.
Putin beklagt „Russophobie“ bei politischen Eliten
Der 69-Jährige betonte auch, dass der Sieg im Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit den westlichen Alliierten errungen wurde, beklagte aber zugleich die dort herrschende „Russophobie“ bei den politischen Eliten. „Uns ist bekannt, dass den amerikanischen Veteranen, die zur Moskauer Parade anreisen wollten, das faktisch verboten wurde“, behauptete Putin.
Russland feierte den 77. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über das frühere Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Der für Russland heilige Feiertag wurde überschattet vom Krieg in der Ukraine. Der Kreml spricht dabei nicht von Krieg, sondern von einer „militärischen Spezial-Operation“.
Russlands Präsident machte zudem erneut die NATO für den Krieg verantwortlich. Angebote Russlands für Diplomatie seien ausgeschlagen worden. Deshalb sei ein „Erstschlag gegen die Aggression“ nötig geworden. Die Ukraine bezeichnete er als Marionette der USA, von einer „Entnazifizierung“ und einer „Entmilitarisierung“ sprach er im Gegensatz zu früheren Reden aber nicht.
Panzer rollen über den Roten Platz
Dieses Mal wird kein ausländischer Staatschef bei der Militärparade zu Gast sein. Die mit einem Großaufgebot an Uniformierten gesicherte Innenstadt glich einer Festung.
Im ganzen Land waren 28 Paraden geplant, die mit Abstand größte ist in der Hauptstadt Moskau. Über den Roten Platz und durch die Metropole rollen bei der Parade Panzer und andere Kampftechnik sowie mit Atomsprengköpfen bestückbare Raketen.
Eine geplante Flugshow wurde wetterbedingt kurzfristig abgesagt. Acht Kampfflugzeuge sollten am Himmel den Buchstaben „Z“ formen, der das offizielle Symbol für Russlands Militäreinsatz in der Ukraine ist. An dem Krieg beteiligte Soldaten gratulierten in einem vom Verteidigungsministerium am Morgen veröffentlichten Video zum „Tag des Sieges“.
Einige Beobachter hatten im Vorfeld der Militärparade erwartet, dass Putin der Ukraine formal den Krieg erklären könnte. Auch eine General- oder Teilmobilmachung hatte im Raum gestanden, der Kreml hatte entsprechende Gerüchte aber zurückgewiesen. (dpa/dts/afp/mf)
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