Putin verteidigt seinen Besuch bei Hochzeit von Österreichs Außenministerin

Nach den Kontroversen über das Erscheinen von Russlands Staatschef Wladimir Putin bei der Hochzeit von Österreichs Außenministerin Karin Kneissl hat der Kreml-Chef seine Teilnahme verteidigt. "Das war eine rein private Reise", sagte er.
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Wladimir Putin (R) gratuliert Außenminister Karin Kneissl (C) zu ihrer Hochzeit am 18. august 2018.Foto: ALEXEI DRUZHININ/AFP/Getty Images
Epoch Times22. August 2018

Russlands Staatschef Wladimir Putin hat seine Teilnahme an der Hochzeit von Österreichs Außenministerin Karin Kneissl verteidigt. „Das war eine rein private Reise“, sagte der Kreml-Chef am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö im Schwarzmeerort Sotschi.

Die parteilose Kneissl ist von der rechtspopulistischen FPÖ, dem Juniorpartner im österreichischen Regierungsbündnis, zur Außenministerin gemacht worden. Die Opposition in Österreich hatte Kneissls Einladung an Putin scharf kritisiert und ihr vorgeworfen, ihre Hochzeit politisch zu instrumentalisieren.

Putin war am Samstag vor seinem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Kneissls Hochzeit nach Gamlitz, einem Winzerort in der Nähe von Graz, gereist. Während seiner anderthalbstündigen Visite überreichte er der Braut einen Blumenstrauß und ließ den Don-Kosaken-Chor, den er aus Russland mitgebracht hatte, ein Ständchen singen. Außerdem tanzte Putin mit Kneissl. Für Empörung in ihrem Heimatland sorgte es, dass die Chefdiplomatin nach dem Tanz einen tiefen Knicks vor dem russischen Staatschef machte.

Putin räumte am Mittwoch ein, dass er seinen Österreich-Besuch auch für politische Gespräche genutzt habe. „Trotz der Feier haben wir mit der Außenministerin und dem österreichischen Kanzler sprechen können“, sagte der Kreml-Chef. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte Putin nach dessen Besuch bei der Hochzeit im Auto zum Grazer Flughafen begleitet. Österreich hat bis zum Jahresende die EU-Ratspräsidentschaft inne.

Putin hob hervor, die Alpenrepublik spiele „eine große, sehr positive Rolle nicht nur in den bilateralen Beziehungen, sondern auch beim Aufbau eines Dialogs zwischen Russland und der EU“. Wenn Finnland im Januar den EU-Ratsvorsitz von Österreich übernehme, könne es hoffentlich „auch etwas Positives für die Wiederherstellung normaler russisch-europäischer Beziehungen tun“.

Die Beziehungen zwischen der EU und Moskau sind insbesondere wegen Russlands Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Jahr 2014 und seiner Rolle beim Konflikt in der Ost-Ukraine angespannt. Die EU belegte Russland deswegen mit Sanktionen.

Putin wird immer wieder vorgeworfen, er wolle die EU spalten, insbesondere durch Verbindungen zu populistischen Parteien in den Mitgliedsstaaten. Die FPÖ unterhält seit Jahren Beziehungen zur russischen Regierungspartei Einiges Russland. 2016 gingen die beiden Parteien eine Partnerschaft ein. (afp)



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