Russland setzt Getreide-Exporte bis Anfang Juli aus

Russland zieht die Schrauben an und begrenzt seine Getreideexporte jetzt nicht nur, sondern stoppt sie bis Juli komplett.
Titelbild
Getreideähren auf einem Feld.Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Epoch Times26. April 2020

Der weltweit führende Weizen-Exporteur Russland setzt seine Getreide-Exporte bis Anfang Juli aus. Die weltweiten Lieferungen mehrerer Getreidesorten, darunter Weizen, Roggen, Gerste und Mais werden bis zum 1. Juli gestoppt, wie das russische Landwirtschaftsministerium am Sonntag mitteilte. Russland hatte Anfang April beschlossen, seine Getreide-Exporte bis zum 30. Juni auf sieben Millionen Tonnen zu begrenzen. Die Quote sei nun aber „völlig ausgeschöpft“, hieß es in der Erklärung.

Von dem Exportstopp sind demnach alle Nicht-Mitgliedstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion betroffen, zu der neben Russland Armenien, Belarus, Kasachstan sowie Kirgistan gehören. In der Ministeriumserklärung gab es keinen Hinweis auf einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

Schon Exportreduzierungen wurden kritisiert

Mehrere internationale Organisation hatten die zuvor beschlossenen Handelsbegrenzungen scharf kritisiert, darunter die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO), die Welthandelsorganisation (WTO) sowie die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese befürchteten, dass die Beschränkungen zu Lebensmittelknappheit führen könnten.

Die jüngste Entscheidung dürfte die ohnehin schon hohen Preise auf dem Weltmarkt weiter in die Höhe treiben. Erst am Freitag wurde eine Tonne Weichweizen auf der Mehrländerbörse Euronext zur nächsten Frist im Mai zu 199 Euro gehandelt, eine Tonne Mais im Juni zu 165,75 Euro.

Russland wurde vom Importeur zum größten Exporteur von Weizen

Russland ist der weltweit größte Exporteur von Weizen sowie einer der wichtigsten Getreideproduzenten und -exporteure. Im Agrarjahr 2018/2019 exportierte das Land nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Nowosti insgesamt 43,3 Millionen Tonnen Getreide, darunter mehr als 35 Millionen Tonnen Weizen.

Der Kreml hatte bereits Mitte März angedeutet, dass Moskau im Zuge der Corona-Krise die Einführung von Exportbeschränkungen für bestimmte Nahrungsmittel erwäge, um die Stabilität des nationalen Marktes zu gewährleisten. (afp)

 



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