Schließung des Atomkraftwerks Fessenheim wird offenbar erneut verschoben
Die Schließung des ältesten französischen Atomkraftwerks in Fessenheim verzögert sich offenbar erneut. Das Kraftwerk liegt nahe der deutschen Grenze.

Französisches Atomkraftwerk Fessenheim nahe der deutschen Grenze.
Foto: SEBASTIEN BOZON/AFP/Getty Images
Die Schließung des ältesten französischen Atomkraftwerks in Fessenheim nahe der deutschen Grenze verzögert sich offenbar erneut.
Der staatliche Energiekonzern EDF richtet sich nach eigenen Angaben vom Donnerstag auf einen Weiterbetrieb der beiden Reaktoren in der Nachbarschaft von Freiburg in Baden-Württemberg bis zum Sommer 2019 ein. Grund seien weitere Verzögerungen bei der Fertigstellung des Atomreaktors im nordfranzösischen Flamanville, von dem die Schließung der Anlage in Fessenheim abhängt.
Bislang war die Abschaltung von Fessenheim für Ende dieses Jahres vorgesehen. Die französische Regierung nahm am Donnerstag die Planungen von EDF „zur Kenntnis“, wie der Staatssekretär für Energiewende, Sébastien Lecornu, erklärte. Allerdings fügte er hinzu: „Die Schließung von Fessenheim ist beschlossen, unumkehrbar und es liegt nun an EDF, den Zeitplan zu präzisieren und in voller Transparenz zu kommunizieren.“
Erst im April war der Reaktor Nummer zwei in Fessenheim nach zwei Jahren wieder hochgefahren worden. Fessenheim Zwei sollte aber nur für eine begrenze Zeit wieder ans Netz gehen. Die Druckwasserreaktoren des 1977 am Oberrhein in Betrieb genommenen Atomkraftwerks gelten als überaltert und pannenanfällig. Im Juni 2016 war Fessenheim Zwei wegen eines Problems bei einem Dampfgenerator zwischenzeitlich stillgelegt worden.
Beim Bau des Fessenheim-Ersatzes in Flamanville traten wiederholt Probleme auf. Ursprünglich sollte der neue Reaktor schon 2012 ans Netz gehen. Derzeit liefen noch Beratungen mit den Kontrollbehörden, erklärte EDF. Es werde mit weiteren Verzögerungen von „mehreren Monaten“ gerechnet. (afp)
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