Selenskyjs geheimen Pläne: Sprengung von russisch-ungarischen Ölpipelines, Anschläge auf vertrauliche Ziele

Geheime Dokumente zeigen einen anderen Selenskyj – nicht den „ruhigen und stoischen Staatsmann, der brutale russische Angriffe abwehrt“. Bei einem Treffen Mitte Februar 2023 schlug er vor, dass die Ukraine die Druschba-Ölpipeline sprengen sollte – „um Viktor Orbáns ungarische Industrie zu zerstören“.
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Das Pentagon, Hauptsitz des Verteidigungsministeriums der USA.Foto: iStock
Von 17. Mai 2023

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Hinter verschlossenen Türen geführte Gespräche des ukrainischen Präsidenten Selenskyj wurden jüngst in den USA publik gemacht. Der US-Geheimdienst hat mithilfe von abgefangenen digitalen Kommunikationen Informationen erhalten. Sie geben einen seltenen Einblick in die Planungen und Überlegungen des ukrainischen Präsidenten, wie es die „Washington Post“ nennt. Das Pentagon, Hauptsitz des Verteidigungsministeriums der USA, habe die Echtheit des geleakten Materials nicht bestritten.

Den durchgesickerten Dokumenten zufolge äußert sich das ukrainische Staatsoberhaupt viel kühner als in der Öffentlichkeit bekannt. Neben einem Angriff auf das NATO-Mitglied Ungarn ist auch die Rede von der Einnahme russischer Dörfer – und von Raketen und Drohnen, die für Angriffe auf andere, weiter entfernte Ziele eingesetzt werden könnten.

Sorgen wegen „aggressiven Instinkten“

Wie die „Washington Post“ schreibt, zeigen die Dokumente „einen Anführer mit aggressiven Instinkten, der im krassen Gegensatz zum öffentlichen Bild eines ruhigen und stoischen Staatsmannes steht, der brutale russische Angriffe abwehrt“.

Selenskyj selbst hat den westlichen Verbündeten wiederholt versichert, dass er die für sie bestimmten Mittel nicht auf unethische Weise verwenden wird. Doch die neuen Dokumente zeichnen ein anderes Bild von den Plänen des Staatschefs.

So finden sich in den Unterlagen Abschriften von Reden, in denen die Invasion russischen Territoriums vorgeschlagen wird, um bei Verhandlungen mit Moskau mehr Druckmittel zu erhalten. Demnach schlug Selenskyj bei einem Treffen Ende Januar vor, dass die Ukraine „Angriffe in Russland durchführen“ und ukrainische Bodentruppen in feindliches Gebiet entsenden solle, um „nicht näher bezeichnete russische Grenzstädte einzunehmen“.

In streng geheimen Dokumenten beschwerte sich der ukrainische Staatschef bei hochrangigen Offizieren, dass sie keine geeigneten Langstreckenraketen hätten. Sie seien nicht in der Lage, Ziele in Russland anzugreifen.

Die Aussagen sind heikel, da Selenskyj früher versprochen habe, dass die Ukraine niemals US-Waffen einsetzen wird, um innerhalb Russland zuzuschlagen. Eine totale Eskalation des Konflikts ist etwas, das alle westlichen Verbündeten vermeiden wollen.

Der Inhalt der Dokumente könnte daher unter anderem für Großbritannien ein Schock gewesen sein. Letzte Woche hat das Land der Ukraine Langstreckenraketen geliefert. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace erklärte, dass diese Waffen nur „innerhalb des ukrainischen Hoheitsgebiets“ eingesetzt werden könnten. Das Verteidigungsministerium reagierte bisher nicht auf die neuen Informationen.

Regierungschef der Ukraine gegen Ungarn

In vielerlei Hinsicht ist Ungarn der ukrainischen Führung ein Dorn im Auge. Einerseits ist die Regierung von Viktor Orbán mit einer Reihe von Vetos in der EU verbunden und fordert ständig Friedensgespräche; weigert sich aber, Waffen an die Ukraine zu liefern und pflegt seine Beziehungen zu Moskau. Andererseits kritisiert die ungarische Regierung die ukrainische Führung auch scharf für die Unterdrückung ethnischer Minderheiten.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass vonseiten der ukrainischen Spitze keine besondere Sympathie für Orbán besteht. Dennoch war es für viele eine schockierende Information, dass die Situation so weit eskalieren würde, dass Selenskyj überlege, die russisch-ungarischen Gaspipelines zu sprengen.

Geheimen Dokumenten zufolge schlug er bei einem Treffen mit der stellvertretenden Ministerpräsidentin Yulia Svryenko Mitte Februar dieses Jahres vor, dass die Ukraine die von der Sowjetunion gebaute Druschba-Ölpipeline sprengen sollte. Sie ist eine wichtige Route, die Öl nach Ungarn liefert.

In dem Dokument heißt es:

Die Ukraine sollte die Pipeline einfach in die Luft jagen, um Viktor Orbáns ungarische Industrie zu zerstören, die stark auf russisches Öl angewiesen ist.“

Die ungarische Regierung hat bisher noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben, aber mehrere Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens machten bereits ihrer Kritik Luft. Der Staatssekretär für internationale Kommunikation, Zoltán Kovács, äußerte seine Empörung auf Twitter:

Wie kann die Ukraine ein Attentat auf ein NATO-Land planen?“

Möglicherweise steht damit im Zusammenhang, dass es am frühen Morgen des 10. Mai zu einem versuchten Terroranschlag auf das Druschba-Ölpipeline-System an einer Tankstelle in Brjansk kam. Die Täter blieben unbekannt, es wurde niemand verletzt und es wurde kein Leck festgestellt. Der Anschlag wurde von der russischen Nachrichtenagentur „TASS“ gemeldet.

Obwohl diese Ereignisse nicht offiziell mit den Lecks in Verbindung gebracht werden können, fragen sich Analysten, ob es Zusammenhänge gibt. Einige betonen, dass es sich dabei um übertriebene, hetzerische Aussagen handelt.

Russland hat nicht reagiert, dafür aber den Druck verschärft

In einer exklusiven Untersuchung konnte die „Washington Post“ zahlreiche Geheimunterlagen einsehen. Von diesen sind bisher viele nicht an die Öffentlichkeit gelangt, es handelt sich um Hunderte Seiten. Darin sind nicht nur Informationen über die ukrainische Führung enthalten, sondern auch über die Überwachung anderer hochrangiger Staatsführer der Welt.

Die betroffenen Staats- und Regierungschefs in den einzelnen Ländern sind dabei, den Schaden zu bewerten.

Russland hat sich nicht offiziell zu dem Fall geäußert, doch schon Anfang des Monats wurde eine mögliche Verschwörung vermutet. Moskau hat dabei die Ukraine beschuldigt, einen Drohnenangriff durchgeführt zu haben, um Präsident Wladimir Putin im Kreml zu ermorden. Diese Anschuldigung wurde von ukrainischen Beamten, darunter auch Selenskyj, entschieden zurückgewiesen.

Nachdem der ukrainische Präsident nun seine Europareise beendet hatte, bei der ihm seine Verbündeten in Rom, Berlin, Paris und London erneut militärische Unterstützung zugesagt hatten, holte Russland zu einem großen Schlag gegen Kiew aus.

In der Nacht zum 15. Mai startete Moskau eine Reihe von außergewöhnlich starken Drohnenangriffen, die von der ukrainischen Luftabwehr weitgehend abgewehrt wurden, berichtet „Radio Free Europe“. Nach Angaben des Leiters der Militärverwaltung in der ukrainischen Hauptstadt, Serhiy Popko, wurde bei dem Drohnenangriff die größte Anzahl von Drohnen in kürzester Zeit eingesetzt. Der Bürgermeister von Kiew, Vitaly Klitschko, schrieb auf Telegram, dass drei Menschen bei dem Angriff verletzt wurden. Unterdessen scheint Moskau auch seine Luftangriffe in der Region Donezk zu verstärken, die seit Monaten im Zentrum der schwersten Kämpfe steht.



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