Staatsfernsehen: BBC-Korrespondentin muss Russland verlassen

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Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt BBC (British Broadcasting Corporation) gerät zunehmend unter Druck.Foto: Anthony Devlin/PA Wire/dpa/dpa
Epoch Times13. August 2021

Die Korrespondentin des britischen Senders BBC in Moskau muss Medienberichten zufolge Russland verlassen. Das russische Staatsfernsehen meldete am Donnerstagabend, die BBC-Journalistin Sarah Rainsford müsse das Land auf Anordnung der Behörden verlassen. Die Ausweisung sei eine Antwort auf die britische Politik gegenüber Moskau. Die BBC wollte den Bericht am Freitag nicht kommentieren.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bestätigte den Bericht nur indirekt. „Vertreter der BBC haben sich kürzlich ins Außenministerium begeben, man hat alles erklärt, sie können also alles erzählen“, erklärte sie im Messengerdienst Telegram. „Seid nicht schüchtern“, setzte sie an die BBC gerichtet hinzu.

Russland habe in der Vergangenheit vergeblich „die Demütigungen“ verurteilt, die London russischen Korrespondenten in Großbritannien bei der Visa-Vergabe zugefügt habe, erklärte die Ministeriumssprecherin.

Der Fernsehsender Rossija 24 meldete ohne Angabe einer Quelle, dass das Visum der britischen Journalistin am 31. August auslaufe und es auf Anordnung der Behörden nicht verlängert werde. Die Maßnahme sei entsprechend zu dem Druck, der in Großbritannien auf russische Medien ausgeübt werde. „Die Ausweisung stellt einen bedeutenden Einschnitt dar“, kommentierte ein Journalist des Nachrichtensenders.

Die russischen Behörden kritisieren immer wieder öffentlich die westliche Berichterstattung über Russland und verurteilen Artikel oder Reportagen regelmäßig als russlandfeindlich. Ausweisungen von Journalisten sind jedoch selten.

In diesem Jahr verstärkten die russischen Behörden ihr Vorgehen gegen Medien, Nichtregierungsorganisationen und russische politische Organisationen wegen angeblicher Regierungsfeindlichkeit und mit dem Vorwurf, vom Westen finanziert zu werden oder dessen Interessen zu dienen.

Die Beziehungen zwischen Großbritannien und Russland sind seit Jahren besonders angespannt. London wirft Moskau Anschläge auf Gegner des Präsidenten Wladimir Putin vor, die nach Großbritannien geflohen waren. (afp)



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