Streik wegen hoher Inflation droht britischen Bahnverkehr lahmzulegen

In Großbritannien könnte es erneut zu Ausfällen und längeren Verzögerungen im Schienenverkehr kommen. Zehntausende Bahnarbeiter planen, die Arbeit niederzulegen. Grund für den Streik sind die stark angestiegenen Preise
Titelbild
Ein Zug des britischen Verkehrsunternehmens Arriva.Foto: Peter Byrne/dpa
Epoch Times18. August 2022

Involviert sind Mitarbeiter der Post, der Bahn, der Häfen: In Großbritannien entlädt sich der Unmut über die hohe Inflation in Arbeitskämpfen. Britischen Bahnreisenden drohen deshalb am Donnerstag lange Wartezeiten und Unterbrechungen des Zugverkehrs. Zehntausende Bahnarbeiter wollen sich einem zweitägigen Streik beteiligen. Bereits im Juni war es im Bahnsektor zum größten Streik in Großbritannien seit über 30 Jahren gekommen.

Auch die Tube, die Londoner U-Bahn, wird am Samstag bestreikt. Ab Sonntag haben zudem die Hafenarbeiter des größten britischen Frachthafens in Felixstowe, im Osten Englands, einen achttägigen Arbeitsausstand angekündigt. Dazu kommen ab Ende August über 115.000 Angestellte der britischen Post, die vier Tage lang streiken wollen.

Inflation auf Rekordhoch

„Wir werden tun was auch immer nötig ist, um Arbeitsplätze, Gehälter und Arbeitsbedingungen während dieser Krise bei den Lebenshaltungskosten zu verteidigen“, sagte die Vorsitzende der britischen Gewerkschaft Unite, Sharon Graham. Steigende Löhne seien kein treibender Faktor bei der Inflation, betonte sie.

Laut Zahlen vom Mittwoch stieg die Inflation in Großbritannien im Juli auf 10,1 Prozent und erreichte damit einen weiteren Höchststand seit 40 Jahren. Das teilte das britische Statistikamt am Mittwoch mit. Im Juni hatte die Teuerung bereits 9,4 Prozent erreicht. Die britische Zentralbank rechnet damit, dass die Inflationsrate noch in diesem Jahr auf über 13 Prozent steigt.

Grund für die hohe Inflation sei im Juli vor allem der Anstieg der Lebensmittelpreise gewesen, erläuterten die Statistiker. Brot, Frühstücksflocken, Milch, Käse und Eier waren deutlich teurer. Auch die Preise für Energie legten weiter stark zu.

Die Bank of England prognostiziert zudem einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in jedem Quartal ab Ende 2022 bis Ende 2023. Auch das Wachstum danach werde „sehr schwach“ ausfallen. Sie hat im Kampf gegen die hohe Inflation bereits die Leitzinsen um 0,5 Punkte auf 1,75 Prozent erhöht. (afp/mf)



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