Stundenlang ohne Strom: Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan im Dunkeln

In Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan ist am Dienstag für mehrere Stunden der Strom ausgefallen. Ursache sei eine Unterbrechung in einer Stromleitung gewesen. Mehrere Millionen Menschen waren betroffen. Auch in Europa ist das Risiko größerer Stromausfälle nicht gering.
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Ein Stromausfall, vor allem ein längerer, ändert alles: Kein Wasser, keine Supermarktkasse, keine Industrie.Foto: iStock
Epoch Times27. Januar 2022

Ein flächendeckender Stromausfall überraschte am Dienstag die Einwohner von Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan. Stundenlang ging dort fast nichts mehr. In den drei zentralasiatischen Ländern, deren Stromnetze eng miteinander verknüpft sind, blieben U-Bahnen stehen, Flugzeuge am Boden und Menschen in Aufzügen und Skiliften stecken. Was den Ausfall verursacht hatte, war zunächst unklar.

Das Energieministerium in Usbekistan teilte mit, der Stromausfall sei durch eine Störung in Kasachstan ausgelöst worden, wobei eine wichtige Stromleitung außerplanmäßig unterbrochen wurde. Am Flughafen der Hauptstadt Taschkent wurde der Flugverkehr für mehrere Stunden unterbrochen. In einem Skigebiet bei Taschkent hingen Skifahrer in Sesselliften fest, wie auf Fotos in Online-Netzwerken zu sehen war.

In Kirgistans Hauptstadt Bischkek wurden nach Angaben der Stadtverwaltung 45 Menschen aus Aufzügen in Wohnblöcken geholt. Weil Ampeln ausfielen, regelten Polizisten den Verkehr. Laut dem Energieministerium wurde die Stromversorgung In Kasachstan am Dienstagnachmittag fast vollständig wiederhergestellt. AFP-Reporter in der größten Stadt Almaty bestätigten die Angaben. Die Hauptstadt Nur-Sultan, die an ein anderes Stromnetz angeschlossen ist, war von dem Ausfall nicht betroffen.

Besonders in Kirgistan und Usbekistan klagen die Menschen laut der Zeit immer wieder über Stromausfälle und eine insgesamt instabile Stromversorgung. Bei diesem großflächigen Ausfall handelte es sich allerdings um die größte Panne der vergangenen Jahre.

Aktuelle Sorge vor Blackout

Die Wahrscheinlichkeit, dass auch das Stromnetz in Europa in die Knie gehen könnte, ist gar nicht so gering. In den letzten Monaten stand auch Deutschland bereits mehrmals vor einem flächendeckenden Blackout. Der Grund: Die Abschaltung von immer mehr Großkraftwerken im Zuge der Energiewende.

In den letzten drei Jahren wurden in Europa 23 Kohlekraftwerke abgeschaltet, die zusammen eine Leistung von etwa 20 GW zur Verfügung stellten. Zunächst fielen diese Abschaltungen nicht auf. Bedingt durch die Coronakrise und die damit verbunden Maßnahmen und Einschränkungen sank der Stromverbrauch in der Wirtschaft und im privaten Sektor. Zum Sommer 2021 lief die Wirtschaft wieder an und mit ihr stieg der Stromverbrauch.

Anfang Januar verschärfte sich die Situation nach Angaben von Prof. Harald Schwarz von der BTU Cottbus dramatisch. Die Ursache für den Strommangel war, dass in Deutschland weder Wind noch Sonne arbeiteten. Hinzu kommt, dass Frankreich mehrere Kernkraftwerke zu Wartungszwecken vom Netz genommen hat.

Bei mangelndem Stromangebot steigt in der Regel auch der Marktpreis. So führten beispielsweise die hohen Importpreise für Strom im Kosovo bereits zu Brownouts (Kontrollierte Abschaltungen des Stromnetzes). (afp/mf)



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