Terrormiliz „Islamischer Staat“ verkündet den Tod ihres Anführers in Syrien

Die Terrororganisation IS verkündet per Audiobotschaft, dass ihr Anführer bei Kämpfen in der syrischen Provinz Idlib getötet wurde. Er war bereits das vierte Oberhaupt der Gruppierung seit der Gründung.
Titelbild
Der Blick von einer Militärposition im syrischen Gebiet Jibrin im Osten Aleppos auf das kurdisch kontrollierte Gebiet Tal Rifaat. Die Türkei hat seit 2016 eine Welle von Angriffen auf Syrien gestartet, die sich sowohl gegen kurdische Gruppen als auch gegen Dschihadisten der Gruppe „Islamischer Staat“ richten.Foto: Bakr Alkasem/AFP via Getty Images
Epoch Times4. August 2023

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den Tod ihres Anführers bekannt gegeben. Dieser war erst im vergangenen November zum neuen Chef des IS ernannt worden.

Abu al-Hussein al-Husseini al-Kuraschi sei bei „direkten Kämpfen“ mit der früher zu Al-Kaida gehörigen dschihadistischen Gruppe Hajat Tahrir al-Scham in der syrischen Provinz Idlib getötet worden, sagte ein IS-Sprecher in einer Audiobotschaft, die am 3. August im Onlinedienst Telegram verbreitet wurde.

Zum Todeszeitpunkt machte der Sprecher keine Angaben. Abu al-Hussein al-Husseini al-Kuraschi war der vierte Anführer des IS seit dessen Gründung. Zum Nachfolger des getöteten Anführers und fünften IS-Chef wurde dem Sprecher zufolge ein Mann namens Abi Hafsan al-Haschimi al-Kuraschi ernannt.

Türkei berichtete bereits im Mai über „Neutralisierung“ von IS-Anführer

Bereits im Mai hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärt, dass der türkische Geheimdienst MIT den „sogenannten Anführer“ der radikal-islamistischen Terrororganisation bei einem Einsatz in Syrien „neutralisiert“ habe.

MIT habe Abu al-Hussein al-Husseini al-Kuraschi lange verfolgt, wie Erdoğan der staatlichen Nachrichtenagentur „Anadolu“ zufolge in einem Fernsehinterview mitgeteilt hatte. Dies wurde in der Audiobotschaft des Islamischen Staates jetzt als „Lüge“ bezeichnet.

Auch damals war unklar, ob es sich tatsächlich um den IS-Chef gehandelt habe. Die Nachrichtenagentur dpa hatte von der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte nur erfahren, dass ein IS-Anführer bei einem türkischen Angriff getötet worden sei. Sie sprach davon, dass dieser sich selbst in die Luft gesprengt habe.

IS-Ausweitung in der Sahelzone, Nigeria und Afghanistan

Zuvor waren bereits drei Anführer des IS getötet worden. Miliz-Gründer Abu Bakr al-Bagdadi wurde 2019 bei einem US-Einsatz getötet. Sein Nachfolger Abu Ibrahim al-Kuraschi wurde im Februar 2022 ebenfalls bei einem Einsatz des US-Militärs getötet. Dessen Nachfolger Abu Hassan al-Haschimi al-Kuraschi wurde wiederum im November 2022 getötet.

Der IS hatte 2014 große Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht, diese Gebiete aber unter dem militärischen Druck einer US-geführten Koalition nach und nach wieder verloren.

Auf dem Höhepunkt seiner Macht reklamierte der IS eine Reihe tödlicher Anschläge in Europa für sich. 2019 verkündeten die USA die Tötung des damaligen IS-Chefs Abu Bakr al-Baghdadi bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens.

Während das selbsternannte „Kalifat“ des IS in Syrien und im Irak als besiegt gilt, konnte der IS seinen Einfluss in anderen Teilen der Welt ausweiten, etwa in der Sahelzone, in Nigeria und in Afghanistan. (afp/il)



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