Teure Ausrüstung selbst zerstört, Fahrzeuge außer Betrieb: UN-Mission Mali vorzeitig beendet

Die UN-Mission in Mali hat ihren Stützpunkt in Tessalit wegen Lebensgefahr vorzeitig verlassen. Das Camp wurde umgehend von der malischen Armee eingenommen.
Der UN-Sicherheitsrat hat entschieden, die Minusma-Mission in Mali zum Jahresende zu beenden.
Der UN-Sicherheitsrat hatte entschieden, die Minusma-Mission in Mali zum Jahresende zu beenden.Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times22. Oktober 2023

Die von der Militärjunta zum Abzug gedrängte UN-Friedensmission in Mali (Minusma) hat ihren Stützpunkt nahe der Stadt Tessalit aus Angst um das Leben aller Beteiligten vorzeitig verlassen. Dies teilte die UN-Mission am Sonntag mit. Nach dem Abzug aus dem Camp in der nördlichen Region Kidal am Samstag sei der Stützpunkt umgehend von der malischen Armee eingenommen worden.

Der Abzug sei „unter extrem angespannten und verschlechterten Sicherheitsbedingungen erfolgt, die das Leben des Personals in Gefahr brachten“, hieß es in einer Erklärung der Minusma. Die UN-Friedenstruppen hätten sich zuvor wegen Schüssen mehrfach in Bunker zurückziehen müssen.

Vor dem Verlassen des Stützpunkts traf die Minusma nach eigenen Angaben „die schwierige Entscheidung, teure Ausrüstung wie Fahrzeuge, Munition, Generatoren und andere Gegenstände zu zerstören, zu deaktivieren oder außer Betrieb zu nehmen“.

Der letzte Konvoi verließ Tessalit am Samstag auf der Straße in Richtung Gao, der größten Stadt im Norden Malis. Seit August hat die Minusma fünf Stützpunkte an die malischen Machthaber übergeben.

Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Seit 2013 sollte die Minusma helfen, das Land zu befrieden und die Zivilbevölkerung zu schützen.

Die malische Militärregierung hatte Mitte Juni überraschend ein sofortiges Ende der UN-Mission verlangt. Zuvor hatten die durch einen Putsch an die Macht gekommenen Militärs bereits die französischen Streitkräfte zum Abzug aufgefordert und zunehmend auf russische Söldner der Wagner-Truppe gesetzt.

Die Bundesregierung hatte schon 2022 den Abzug der Bundeswehr aus Mali beschlossen, der bis Ende 2023 erfolgen soll. Derzeit befinden sich noch einige hundert Bundeswehrsoldaten in Mali. (afp)



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