Tod eines Tauchers trübt Hoffnung auf Rettung von Jungen aus Höhle in Thailand

Die Rettung der in der überschwemmten Höhle in Thailand festsitzenden Jungen muss offenbar schneller gehen als zunächst angenommen: Das Zeitfenster für die Rettung sei "begrenzt", sagte der Kommandeur der thailändischen Militäreinheit Navy Seal, Apakorn Yookongkaew, am Freitag vor Journalisten. Er räumte damit offiziell ein, dass die Jungen nicht das Ende der Monsunzeit abwarten können.
Titelbild
Eingang eines Höhlensystems in Thailand, in dem zwölf Jungen einer Fußballmannschaft und ihr Trainer vermisst werden.Foto: Sakchai Lalit/AP/dpa
Epoch Times6. Juli 2018

Der Tod eines Tauchers und wachsender Zeitdruck haben am Freitag die Hoffnung auf eine Rettung der in einer thailändischen Höhle festsitzenden Fußballmannschaft getrübt. Ein ehemaliger thailändischer Marinesoldat sei auf dem Rückweg aus der überschwemmten Tham-Luang-Höhle ertrunken, teilten die Behörden mit. Ein Marine-Vertreter machte überdies deutlich, dass das Zeitfenster für die Rettung der Jungen „begrenzt“ sei, sie also wohl nicht das Ende der Monsunzeit abwarten können.

Der ums Leben gekommene Taucher Saman Kunan hatte am Aufbau einer Sauerstoffleitung zu der eingeschlossenen Fußballmannschaft mitgearbeitet, wie die Behörden mitteilten. Auf dem Rückweg aus der Höhle habe er selbst nicht genügend Sauerstoff gehabt und sei ertrunken. Sein Begleiter habe vergeblich versucht, ihn in Sicherheit zu bringen.

Der Vize-Gouverneur der Provinz Chiang Rai, Passakorn Boonyaluck, teilte den Journalisten vor der Höhle die „traurigen Neuigkeiten“ mit. Der Chef der thailändischen Militäreinheit Navy Seal, Apakorn Yookongkaew, bekräftigte kurz danach den Willen der Einsatzkräfte, das Fußballteam aus der Höhle zu retten: „Wir haben einen Mann verloren, aber wir haben immer noch den Glauben, um unsere Arbeit zu erledigen.“

Saman war 2006 aus der thailändische Armee ausgeschieden und hatte sich als freiwilliger Helfer an dem Einsatz in der Tham-Luang-Höhle beteiligt. Laut der Facebook-Seite der thailändischen Navy Seals war er Triathlet und ein erfahrener Taucher. Eine Obduktion soll nun seine genaue Todesursache klären.

Der Todesfall nährt Zweifel, dass die jungen Fußballer, von denen einige nicht einmal schwimmen können, es tauchend aus der weit verzweigten Höhle schaffen. Selbst für erfahrene Taucher ist es ein kräftezehrender fünfstündiger Tauchgang. „Es ist sehr riskant“, sagte der freiwillige Helfer Rafael Arusch aus Israel. „Bedenkt, ein Navy Seal ist gerade letzte Nacht gestorben, also wie wird es mit einem zwölfjährigen Kind?“

Die zwölf Fußballer im Alter zwischen elf und 16 Jahren waren am Samstag vergangener Woche mit ihrem 25-jährigen Trainer in die Höhle gegangen, kurz bevor diese durch anhaltende Monsunregen weitgehend überflutet wurde. Am Montag wurden sie nach neuntägiger Suche unversehrt gefunden und mit Lebensmitteln versorgt.

In der Folge wurden drei Möglichkeiten zu ihrer Rettung genannt: der riskante Tauchgang durch das schlammige Wasser in der Höhle, das Verlassen der Höhle durch einen alternativen Ausgang, der noch gefunden oder gebohrt werden müsste, oder das Abwarten der Jungen in der Höhle bis zum Ende der Monsunzeit in einigen Monaten.

Letztere Option kommt für die Rettungskräfte nun allerdings offenbar nicht mehr in Frage. „Am Anfang haben wir gedacht, dass die Kinder lange bleiben können“, sagte Navy-Seal-Kommandeur Apakorn vor Journalisten. „Aber die Lage hat sich geändert, die Zeit ist mittlerweile begrenzt.“ Damit räumte er offiziell ein, dass die Jungen wahrscheinlich nicht monatelang das Ende der Monsunzeit abwarten können.

Ein Vertreter der Marine teilte mit, dass der Sauerstoffgehalt in der Höhlenkammer, in der sich die Fußballmannschaft aufhält, gefallen ist. Mittlerweile wurden die Jungen und ihr Trainer schon damit vertraut gemacht, wie sie mit einer Sauerstoffflasche unter Wasser atmen können. Auch im Tauchen sollen sie unterrichtet werden.

Zu allem Überdruss regnete es am Freitag heftig und für die kommende Zeit wurden weitere Regenfälle erwartet. Dadurch könnte der Wasserspiegel in der Höhle trotz des Einsatzes von mehreren Hochleistungspumpen weiter steigen. (afp)



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