Mit 90.000 Soldaten: NATO kündigt größtes Manöver seit Kaltem Krieg an

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat die NATO ein Großmanöver mit rund 90.000 Soldaten angekündigt.
Die Nato plant ein Großmanöver.
Die Nato plant das größte Manöver in der Geschichte.Foto: David Young/dpa
Epoch Times18. Januar 2024

Es handele sich um „die größte NATO-Übung seit Jahrzehnten“, sagte der Oberbefehlshaber der NATO-Truppen in Europa, US-General Christopher Cavoli, am Donnerstag in Brüssel. Dabei soll als Ernstfall ein russischer Angriff auf Bündnisgebiet geprobt werden.

Das Manöver „Steadfast Defender“ (etwa: Standhafter Verteidiger) beginnt nach Cavolis Worten in der kommenden Woche und dauert bis Mai. An der Militärübung beteiligen sich alle 31 Bündnisländer und der Beitrittsanwärter Schweden. Die Ankündigung kommt gut vier Wochen vor dem zweiten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar.

„Wir bereiten uns auf einen Konflikt mit Russland und Terrorgruppen vor“, sagte der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, der niederländische Admiral Rob Bauer, nach zweitägigen Beratungen im Brüsseler NATO-Hauptquartier. „Wenn sie uns angreifen, müssen wir bereit sein.“

Großbritannien will sich mit 20.000 Kräften aus Heer, Luftwaffe und Marine an der Militärübung beteiligen, wie Verteidigungsminister Grant Shapps zu Wochenbeginn angekündigt hatte. Es gehe um die „Bedrohung“ durch Russland unter Präsident Wladimir Putin.

Zur Lage in der Ukraine sagte Bauer, dass die jüngsten massiven Angriffe der russischen Armee „militärisch nicht effektiv“ seien. „Während die Welt 2023 womöglich allzu optimistisch war, ist es wichtig, dass wir 2024 nicht zu pessimistisch werden“, warnte er.

Im Juli hält die NATO in Washington ihren Jubiläumsgipfel zu 75 Jahren transatlantischer Allianz ab. Die Feierlaune ist allerdings extrem gedämpft: In Europa fürchten viele einen Wahlsieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen im November. Dieser hatte die Allianz bereits während seiner ersten Amtszeit ab 2017 scharf kritisiert. In den USA, aber auch in Teilen Europas gibt es zudem Kritik an der militärischen Unterstützung für die Ukraine.

Im Juni hatte die NATO über deutschem Luftraum bereits das großangelegte NATO-Luftwaffenmanöver „Air Defender“ abgehalten. Es war die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Gründung der NATO vor fast 75 Jahren. An ihr nahmen 250 Flugzeuge und rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus 25 Ländern teil. Die Bundesregierung und die Bundeswehr zogen danach eine positive Bilanz.

lob/jes



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