Umfrage: Trump holt bei Latino-Wählern auf und führt bei wichtigen Themen

Donald Trump gewinnt zunehmend die lateinamerikanischen Wähler für sich. Biden führt nur noch mit geringem Vorsprung.
Titelbild
Der ehemalige Präsident Donald (l.) Trump in New York am 25. März 2024. Präsident Joe Biden (r.) im Weißen Haus am 26. März 2024.Foto: Michael M. Santiago-Getty Images/Pedro Ugarte-AFP via Getty Images
Von 11. April 2024

Eine neue Umfrage zeigt, dass Latino-Wähler US-Präsident Joe Biden zunehmend den Rücken kehren und sich für Donald Trump erwärmen. Der ehemalige Präsident führt mittlerweile in dieser Bevölkerungsgruppe bei wichtigen Themen wie Kriminalität, Einwanderung und Wirtschaft.

Die Axios/Ipsos-Umfrage, deren Ergebnisse am Dienstag, 9. April, veröffentlicht wurden, zeigt, dass die Frustration über Kriminalität und Inflation dazu geführt hat, dass Bidens Vorsprung bei den Latino-Wählern fast auf null geschrumpft ist.

Auf die Frage, wen sie bei den Präsidentschaftswahlen im November voraussichtlich wählen werden, antworteten 31 Prozent der lateinamerikanischen Wähler mit Biden und 28 Prozent mit Trump – ein Unterschied von nur 3 Prozentpunkten.

Angesichts der technischen Fehlerquote von 3,6 Prozent ist es jedoch möglich, dass Trump seinen Hauptkonkurrenten bei den Latino-Wählern tatsächlich um bis zu 0,6 Prozentpunkte übertrifft.

Und nicht nur das: Trump liegt bei den Latinos bei den drei Themen, die den Wählern am meisten Sorgen bereiten, vor Biden.

Trump holt bei wichtigen Themen auf

Konkret führt Trump vor Biden bei den Themen Einwanderung (29 zu 22 Prozent), Kriminalität und öffentliche Sicherheit (31 zu 20 Prozent) und Wirtschaft (42 zu 20 Prozent).

Das stimmt ziemlich genau damit überein, was den Latino-Wählern wichtig ist: Inflation oder Lebenshaltungskosten (53 Prozent), Kriminalität oder Waffengewalt (34 Prozent) und Einwanderung (28 Prozent).

Biden führt hingegen bei Themen, die für diese Bevölkerungsgruppe nicht unbedingt an erster Stelle stehen: „Gesundheit der amerikanischen Demokratie“ (28 zu 23 Prozent) und Abtreibung (30 zu 21 Prozent).

Was die Liste der wichtigsten Themen angeht, so steht die Sorge um die Demokratie überhaupt nicht auf der Liste der Latino-Wähler, am ehesten noch „politischer Extremismus oder Polarisierung“, ein Thema, das 16 Prozent als besonders besorgniserregend empfinden.

Abtreibung oder der Zugang zur Abtreibung ist nur für 10 Prozent der Latino-Wähler ein wichtiges Thema.

US-Abgeordneter: Latinos wenden sich von Biden ab

Der kubanisch-amerikanische Abgeordnete Carlos Giménez, ein Republikaner, sagte kürzlich in einem Interview mit dem Fernsehsender „Fox News“, dass es für ihn schon seit einiger Zeit offensichtlich ist, dass sich die Latinos von der Demokratischen Partei und besonders von Biden abwenden.

„Sehen Sie, die Demokratische Partei besteht mehr und mehr nur aus weißen Liberalen, Ultraliberalen, Sozialisten. Die Latinos wenden sich davon ab, weil das nicht unsere Werte sind“, sagte Giménez in einem Interview am 1. April.

Der Abgeordnete aus Florida glaubt, dass Trump auf dem besten Weg sei, die höchste Anzahl von Latino-Stimmen aller republikanischen Präsidentschaftskandidaten in der Geschichte zu erhalten.

Die jüngsten Umfrageergebnisse scheinen diese Ansicht zu bestätigen. Was Trumps Beliebtheit bei Latinos angeht, hat diese gegenüber dem Amtsinhaber stetig zugenommen.

Im Dezember 2021 kam Biden noch auf 55 Prozent bei den Latinos, Trump dagegen nur auf 25 Prozent. Im Laufe der Zeit ist Bidens Vorsprung geschrumpft, sodass er jetzt bei den Latinos 41 Prozent Zustimmung genießt, während Trump bei 32 Prozent liegt.

Weder die Biden- noch die Trump-Kampagne haben auf eine Nachfrage zur Stellungnahme zu der Umfrage reagiert.

Geld bei den Präsidentschaftswahlen

Biden und Trump treten bei den Wahlen am 5. November erneut gegeneinander an. Damit wiederholt sich das Wahlduell zwischen den beiden aus dem Jahr 2020. Das war der teuerste Wahlkampf der amerikanischen Geschichte.

Nach Angaben von OpenSecrets.org, einer überparteilichen Forschungsgruppe, die die Geldströme in der amerikanischen Politik verfolgt, beliefen sich die Ausgaben für den Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2020 auf über sechs Milliarden US-Dollar.

Für die Wahlen in diesem Jahr werden Ausgaben in Rekordhöhe erwartet. Das Unternehmen AdImpact geht davon aus, dass über 10,2 Milliarden US-Dollar für politische Werbung ausgegeben werden, das sind etwa 13 Prozent mehr als vor vier Jahren.

Die Biden-Kampagne und verbündete Gruppen haben seit den Super-Tuesday-Vorwahlen am 5. März über 16 Millionen US-Dollar für Werbung ausgegeben und haben laut AdImpact bis zum Wahltag weitere 132 Millionen US-Dollar für Werbung in petto.

Im Gegensatz dazu haben die Trump-Kampagne und ihre Verbündeten seit dem Super Tuesday insgesamt 3,4 Millionen US-Dollar ausgegeben, davon 265.000 US-Dollar für Anzeigen.

Fundraising

Da Geld in der US-Politik eine so große Rolle spielt, konzentriert sich die Aufmerksamkeit auch auf das Geldsammeln im Wahlkampf.

Biden und das Nationale Komitee der Demokraten gaben vor Kurzem bekannt, dass sie mittlerweile über 192 Millionen US-Dollar eingenommen hätten.

Die Einnahmen von Trump und dem Nationalen Komitee der Republikaner belaufen sich zurzeit auf etwa 141 Millionen US-Dollar. Am Wochenende kamen in Florida bei einer einzigen Veranstaltung Spenden im Wert von 50,5 Millionen US-Dollar hinzu, was der Trump-Kampagne großen Aufwind gab.

Ein Blick auf „Dark-Money“-Gruppen und ihre Geldgeber zeigt, dass die Demokraten die Republikaner im laufenden Wahlzyklus mit etwa 800 Millionen US-Dollar zu 160 Millionen US-Dollar weit übertreffen. Dark-Money-Gruppen sind externe Organisationen, die ihre Spender oder die von ihnen finanzierten Organisationen nicht öffentlich bekannt geben.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel Trump Closes Gap on Biden Among Latino Voters, Now Leads on Key Issues: Poll (deutsche Übersetzung nh)



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