Nach Tritten gegen Flüchtlinge: Ungarische Kamerafrau freigesprochen

Eine ungarische Kamerafrau, die mit Tritten gegen Flüchtlinge Empörung ausgelöst hatte, ist in letzter Instanz freigesprochen worden. Der Oberste Gerichtshof Ungarns hob eine Bewährungsstrafe gegen die Frau auf.
Titelbild
Tritte gegen Flüchtlinge.Foto: AFP/Getty Images
Epoch Times31. Oktober 2018

Eine ungarische Kamerafrau, die 2015 mit Tritten gegen Flüchtlinge Empörung auslöste, ist in letzter Instanz freigesprochen worden. Der Oberste Gerichtshof Ungarns urteilte am Dienstag, das Verhalten der Journalistin sei zwar „moralisch falsch und illegal“ gewesen. Es habe sich aber nicht um Vandalismus gehandelt, wie es die vorherigen Instanzen gesehen hatten.

Vielmehr habe sich Petra L. einer „Störung“ schuldig gemacht, erklärte das Gericht. Dabei handle es sich um ein Bagatelldelikt, das inzwischen verjährt sei. Petra L. war im Januar 2017 wegen Vandalismus zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Die Kamerafrau hatte im September 2015 nahe der Grenze zu Serbien unter anderem einem rennenden Flüchtling mit einem Kind auf dem Arm ein Bein gestellt. Beide stürzten daraufhin zu Boden. Auf anderen Aufnahmen ist zu sehen, wie die Frau einem fliehenden Mädchen einen Tritt versetzt. Die Bilder gingen um die Welt.

Die Vorfälle ereigneten sich, als hunderte Flüchtlinge und Migranten nahe dem Ort Röszke eine Polizeiabsperrung durchbrachen. Die Kamerafrau, die für den Internet-Fernsehsender N1TV arbeitete, erklärte ihr Verhalten mit Panik angesichts der heranstürmenden Menschen. Nach dem Vorfall wurde sie gefeuert.

Im September 2015 waren täglich tausende Migranten aus Serbien nach Ungarn gelangt. Eine Woche nach dem Vorfall in Röszke stellten ungarische Soldaten einen 175 Kilometer langen Grenzzaun fertig. (afp/so)



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