Deutsche Ausbilder besser schützen: Unionspolitiker dringen auf Aufstockung der Bundeswehr in Afghanistan

Deutsche Soldaten bilden Sicherheitskräfte in Afghanistan aus. Zu ihrem Schutz solle das deutsche Kontingent in dem Land aufgestockt werden, fordern Unionspolitiker.
Titelbild
Ein Bundeswehrsoldat in Afghanistan.Foto: MICHAEL HANSCHKE/AFP/Getty Images
Epoch Times22. Dezember 2017

Unionspolitiker dringen auf eine Aufstockung der Bundeswehr in Afghanistan. Der CDU-Verteidigungsexperte Henning Otte verwies in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Freitag auf einen erhöhten Schutzbedarf für die dort zur Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte eingesetzten deutschen Soldaten. „Für diesen Zweck wäre eine Aufstockung des deutschen Kontingents gerechtfertigt.“ Skeptische Töne kamen von SPD und Opposition.

„Die deutschen Ausbildungsteams könnten noch mehr ausbilden, wenn wir die Anzahl der Schutzkontingente für die deutschen Ausbilder erhöhen werden“, sagte Otte weiter. Deren Sicherheit könne „am besten durch deutsche Soldaten“ gewährleistet werden: „Das größte Vertrauen habe ich nun einmal in unsere eigenen Leute.“

Offenheit für eine Aufstockung signalisierte auch der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt: „Gemeinsam mit unseren Partnern in der NATO und der afghanischen Regierung müssen wir festlegen, mit welchen Kräften und Fähigkeiten wir dem Einsatz und den Stabilisierungsbemühungen am besten zum Erfolg verhelfen können.“

Von der Leyen und Gabriel offen für Aufstockung

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte bei ihrem Besuch in Afghanistan Anfang der Woche die Debatte über eine mögliche Aufstockung angestoßen, sich allerdings in dieser Frage nicht festgelegt.

Auch Außenminister Sigmar Gabriel (SPD), der Afghanistan ebenfalls in den vergangenen Tagen besuchte, zeigte sich für eine Verstärkung des deutschen Kontingents offen.

Opposition gegen Aufstockung

In seiner Partei stoßen solche Vorschläge allerdings auf Skepsis. „Bevor man über eine Aufstockung des deutschen Truppenkontingents in Afghanistan spricht, muss die Bundesregierung einen Plan vorlegen, wie der Einsatz in Afghanistan zu Ende gehen kann“, sagte der SPD-Verteidigungsexperte Thomas Hitschler ebenfalls den RND-Zeitungen.

Ein klares Nein kam von den Grünen. „Deutschland steckt in Afghanistan in einer selbstgebauten Sackgasse. In dieser Sackgasse wollen von der Leyen und Gabriel mit einer Truppenaufstockung noch einmal richtig Vollgas geben“, kritisierte ihr Außen-Experte Jürgen Trittin die beiden Minister. Die Linkspartei und die AfD lehnen den Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan grundsätzlich ab. (afp/as)



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