US-General spricht sich für Aufstockung von Truppen in Afghanistan aus

Weitere Soldaten seien notwendig, damit die Beratungs- und Ausbildungsmission effizienter werde, sagte der Kommandeur des unter anderem für Afghanistan zuständigen US-Zentralkommandos (Centcom), General Joseph Votel, am Donnerstag vor dem Verteidigungsausschuss des Senats in Washington. Er arbeite derzeit an einer neuen Strategie für den Kampf in Afghanistan.

Die US-Streitkräfte sind seit dem Sturz der Taliban Ende 2001 in Afghanistan präsent, damit ist der Einsatz am Hindukusch der bislang längste Militäreinsatz der USA überhaupt.

Der Nato-Kampfeinsatz in Afghanistan, an dem die USA beteiligt sind, wurde Ende 2014 offiziell beendet und durch die Beratungs- und Ausbildungsmission „Resolute Support“ ersetzt. Nur wenige ausländische Kampfeinheiten verblieben im Land, aber die einheimischen Sicherheitskräften bekommen die Lage nicht in den Griff.

Der Kommandeur der Nato will 1.000 zusätzliche Soldaten

Die Frage einer Truppenaufstockung in Afghanistan dürfte die erste wichtige militärische Entscheidung des neuen US-Präsidenten Donald Trump sein. Während seines Wahlkampfes hatte Trump nur widerwillig akzeptiert, dass die US-Streitkräfte in Afghanistan bleiben. Sein Vorgänger Barack Obama hatte sich für den Abzug der US-Truppen ausgesprochen, konnte sein Vorhaben aber aufgrund der schlechten Sicherheitslage in dem Land nicht umsetzen.

Votel sagte im Verteidigungsausschuss, die Frage einer Truppenaufstockung werde derzeit zwischen dem US-Militär und Pentagon-Chef James Mattis diskutiert. Der Kommandeur der Nato-Truppen in Afghanistan, General John Nicholson, hatte im Februar gesagt, er benötige tausende zusätzliche Soldaten für die internationale Mission.

Derzeit sind 13.300 Nato-Soldaten in Afghanistan stationiert, etwa die Hälfte davon stellt das US-Militär. Die Nato unterstützt die afghanische Armee im Kampf gegen die Taliban und andere Aufständische. Insgesamt befinden sich 8400 US-Militärangehörige in Afghanistan, darunter auch Spezialkräfte, die unabhängig von der Nato gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida und die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kämpfen. (afp)