Verzweifelte Suche nach Überlebenden – nach schwerem Erdbeben in Mexiko + Video

Nach dem schweren Erdbeben in Mexiko sind noch immer viele Menschen verschüttet. Die Helfer versuchen verzweifelt sie zu retten. Zu Dutzenden packen sie an, heben Trümmer hoch, graben mit bloßen Händen im Schutt. 
Titelbild
Suche nach Verschütteten in Mexiko.Foto: Rafael S. Fabres/Getty Images
Epoch Times20. September 2017

Als die Erde bebte, versuchen die Menschen in Mexiko-Stadt, so schnell wie möglich ins Freie zu kommen. Doch einige waren nicht schnell genug: Nachdem sich die Staubwolken gelegt hatten, klaffen an vielen Orten riesige Lücken, wo kurz vorher noch Gebäude standen – darunter eine Schule. Viele wurden unter den Trümmern begraben.

Nur kurz geben sich die Überlebenden ihrem Schock hin, dann beginnen sie, nach Verschütteten zu suchen. Zu Dutzenden packen sie an, heben Trümmer hoch, graben mit bloßen Händen im Schutt.

Szenen wie diese wiederholen sich in vielen Straßen im Zentrum der mexikanischen Hauptstadt. Die Uhr tickt unbarmherzig: Noch erhalten die Menschen verzweifelte Whatsapp-Nachrichten von Freunden oder Angehörigen, die unter den Trümmern begraben sind.

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Die Viertel Roma, Condesa und Doctores hat es besonders schwer getroffen. Viele Gebäude in Roma stehen nicht mehr, jenem beliebten Ausgehviertel, das schon bei dem verheerenden Beben auf den Tag genau vor 32 Jahren am schwersten getroffen wurde. 10.000 Tote waren damals zu beklagen, dieses Mal sind es mehr als 200.

Vor einem anderen eingestürzten Gebäude hält ein Helfer ein Pappschild mit dem Wort „Ruhe“ hoch. Er und die anderen Bergungskräfte wollen es nicht verpassen, sollte sich ein Überlebender in den Trümmern bemerkbar machen.

Rettungskräfte bei der Suche nach Verschütteten, Mexiko City 19. September 2017. Foto: YURI CORTEZ/AFP/Getty Images

Denn inmitten all der Verzweiflung geschehen kleine Wunder. Auf Romas Avenida Álvaro Obregón ertönen plötzlich Jubelrufe und Beifall: Gerade bergen die Rettungskräften einen Überlebenden. Das Gefühl, dass es nur wenige Momente wie diese geben wird, macht sich aber auch hier rasch wieder breit.

Besonders groß ist die Verzweiflung vor den Trümmern einer dreistöckigen Grundschule. Mindestens 21 Kinder und fünf Erwachsene überlebten deren Einsturz nicht, elf Kinder konnten gerettet werden – und mindestens 30 der kleinen Schüler werden noch vermisst. Nun warten Eltern voller Angst auf Nachrichten. „Niemand kann meinen Schmerz nachfühlen“, sagt Adriana Fargo, deren siebenjährige Tochter zu den Vermissten gehört.

Zwischenzeitlich gelingt es Helfern, Kontakt zu einer verschütteten Lehrerin und zwei Kindern herzustellen – die gesamte Nacht über versuchen hunderte Soldaten, Polizisten und freiwillige Helfer, sie unter dem Schutt zu bergen.

Ein Soldat bei der Suche. Foto: YURI CORTEZ/AFP/Getty Images

Auch an vielen anderen Orten der Stadt warten die Menschen darauf, von ihren vermissten Angehörigen zu hören. Viele umarmen sich, trösten sich. Andere stehen benommen mitten auf der Straße, unschlüssig, was sie nun tun sollen, wohin sie gehen sollen. Sie alle aber bleiben auf der Straße aus Angst vor Nachbeben oder dem Einsturz beschädigter Gebäude.

Wo könnte man noch suchen? Bisher wurde von 200 Toten gesprochen. Foto: YURI CORTEZ/AFP/Getty Images

Mindestens 50 Gebäude sind bei dem Beben der Stärke 7,1 in Mexiko-Stadt in sich zusammengebrochen, und alle helfen, wo sie können. Menschen tragen Wassercontainer, Ärzte behandeln auf den Straßen, richten gebrochene Knochen und versorgen blutende Wunden. Auf den Tragen liegen viele Menschen, Pappe über dem Kopf schützt sie notdürftig vor der Sonne.

„Wenn Du helfen willst, mein Schatz, dann tu es. Sei aber vorsichtig“, sagt eine Frau zu ihrem Mann, während beide entsetzt auf die Wand eines eingestürzten Hauses schauen. In dessen leeren Fenstern flattern noch die Gardinen, von den Bewohnern aber ist nichts zu sehen. (afp)

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Helfer verteilen Wasser. Foto: OMAR TORRES/AFP/Getty Images



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