Von der Leyen fordert „Kultur der Offenheit“ – Bundeswehr-Skandal in Elitekaserne Ausdruck von Führungsversagen

"Es sind bestürzende Zeichen für einen Mangel an Führung, Haltung und Kultur", sagt Verteidigungsministerin von der Leyen über den jüngsten Bundeswehr-Skandal. Sie rief zu einer Kultur der Offenheit in der Bundeswehr auf.
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Bundeswehrsoldaten (Symbolbild)Foto: Getty Images
Epoch Times31. Januar 2017

Für Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist der jüngste Skandal um Demütigungen und Herabwürdigungen in einer Ausbildungskaserne der Bundeswehr auch Ausdruck von Führungsversagen. „Es sind bestürzende Zeichen für einen Mangel an Führung, Haltung und Kultur“, sagte von der Leyen am Dienstag in Berlin. Sie rief zu einer Kultur der Offenheit in der Bundeswehr auf.

Die Ministerin sagte weiter, sie wolle angesichts der Vorkommnisse in der Kaserne im baden-württembergischen Pfullendorf dazu ermutigen, dass in der Truppe offen über Missstände gesprochen und umgekehrt auch hingehört werde, wenn Soldaten sich beschwerten.

Für den Fall dass der Dienstweg versperrt sei und Vorgesetzte mauerten, müsse es einen „direkten Draht zu Ombudsmännern und – frauen“ geben. Drei solcher Ombudsstellen hat die Bundeswehr in einem anderen Zusammenhang ab sofort beim Stabselement Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion eingerichtet.

Es schädige den guten Ruf der Bundeswehr, wenn „gegen die Menschenwürde und gegen die Kameradschaft verstoßen“ werde, kritisierte von der Leyen. Dies beginne bereits bei „schäbigen Witzen und herabwürdigenden Bemerkungen“, betonte sie.

Die Bundeswehr hatte Ende vergangener Woche bekannt gegeben, dass es in der Staufer-Kaserne, einem Ausbildungszentrum für Elitesoldaten, Verstöße gegen das „Gebot zur Achtung der Würde des Menschen, der sexuellen Selbstbestimmung und des Schamgefühls“ gegeben habe. Es gebe zudem Hinweise auf Mobbing. Außerdem seien im Zuge sogenannter „Aufnahmerituale“ Soldaten misshandelt worden.

Nach einem Bericht des „Spiegel“ waren in der Kaserne offenbar „sexuell-sadistische Praktiken“ bei der Ausbildung von Kampfsanitätern an der Tagesordnung. Zudem habe es „abstoßende Gewaltrituale unter Wachsoldaten“ gegeben. Demnach wurde für sieben Mannschaftssoldaten die sofortige Entlassung beantragt. (afp)



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