Saudische Militärkoalition startet Luftangriffe in Jemen

Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition hat die von den pro-iranischen Huthi-Rebellen kontrollierte jemenitische Hauptstadt Sanaa bombardiert. Ein AFP-Korrespondent berichtete von heftigen Explosionen und gigantischen Rauchwolken.
Titelbild
Kräfte, die der von Saudi-Arabien unterstützten Regierung Jemens treu ergeben sind, treten bei Zusammenstößen mit Huthi-Rebellenkämpfern in der nordöstlichen Provinz Marib im Jemen am 4. März 2021 in Position.Foto: - / AFP über Getty Images
Epoch Times7. März 2021

Erstmals seit Monaten hat die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition wieder Luftangriffe auf die von den pro-iranischen Huthi-Rebellen kontrollierte jemenitische Hauptstadt Sanaa geflogen. Ein Korrespondent und ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichteten am Sonntag von heftigen Explosionen, die gigantische Rauchwolken nach sich zogen. Die Huthi-Rebellen meldeten insgesamt sieben Angriffe.

Ziel der Angriffe seien „militärische Kapazitäten“ der Huthi-Rebellen in Sanaa und einer Reihe weiterer Provinzen gewesen, erklärte ein Sprecher der Militärkoalition laut der amtlichen saudiarabischen Nachrichtenagentur SPA. Die Koalition unterstützt die Regierungstruppen im Jemen. Sie hatte zuvor gemeldet, zehn Drohnen der Huthi-Rebellen über Saudi-Arabien abgefangen zu haben.

Die Huthi-Rebellen hätten geplant, zivile Ziele im Königreich anzugreifen, berichtete SPA. Attacken auf Zivilisten seien eine „rote Linie“, erklärte die Militärkoalition nach den Angriffen auf Sanaa. Die Huthi-Rebellen bekannten sich zunächst nicht zu den Drohnenangriffen.

Angriffe der Huthi-Rebellen auf das benachbarte Saudi-Arabien nehmen massiv zu

Seit einigen Wochen nehmen die Angriffe der Huthi-Rebellen auf das benachbarte Saudi-Arabien massiv zu. Im Jemen versuchen die Kämpfer der pro-iranischen Miliz derweil, in einer großangelegten Offensive die strategisch wichtige Stadt Marib einzunehmen.

Das ölreiche Marib ist die letzte Hochburg der Regierung des Jemen im nördlichen Teil des Landes. Allein zwischen Freitag und Samstag wurden nach Angaben der jemenitischen Regierung bei den Gefechten um Marib mehr als 90 Kämpfer getötet.

Eskaliert war die Gewalt zwischen den Huthi-Rebellen und der Militärkoalition, nachdem die Biden-Administration die Rebellen im Februar von der Terrorliste gestrichen hatte. Sie sei aus humanitären Gründen getroffen worden, hieß es dazu aus Washington. Hilfsorganisationen hatten die Einstufung der Huthi-Rebellen als Terrororganisation durch die Trump-Administrationen kritisiert. Dies war eine der letzen Handlungen der Trump-Regierung vor der Übergabe an Biden.  Hilfsorganisationen begründeten ihre Kritik mit einer Behinderung ihrer  humanitäre Arbeit die such aus ihrer Sicht daraus ergebe.

„Die Entfernung der Huthis von der Terrorliste wurde von der Miliz in feindseliger Weise interpretiert“, erklärte die Militärkoalition am Sonntag laut SPA.

Sechsjähriger Krieg in dem die rivalisierenden Regionalmächte Saudi-Arabien und Iran verwickelt sind

Im Jemen herrscht seit sechs Jahren Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Zehntausende Menschen wurden getötet, Millionen Einwohner mussten flüchten. Die Vereinten Nationen stufen die Lage im Jemen als schwerste humanitäre Krise der Welt ein.

Die Huthis hatten Ende 2014 die international anerkannte Regierung im Jemen gestürzt. Eine von Saudi-Arabien geführte Militärallianz griff daraufhin in den Konflikt ein. Die kriegerische Auseinandersetzung hat sich inzwischen zu einem Stellvertreterkrieg der beiden rivalisierenden Regionalmächte Saudi-Arabien und Iran entwickelt. (afp/er)



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