Weißes Haus bestätigt Nominierung von Gutmann als US-Botschafterin in Berlin

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Die US-Botschaft in Berlin.Foto: Epoch Times
Epoch Times4. Juli 2021

Das Weiße Haus hat offiziell bestätigt, dass die Hochschulpräsidentin Amy Gutmann neue Botschafterin in Deutschland werden soll. Das Weiße Haus erklärte am Freitag, Präsident Joe Biden werde die 71-jährige Politikwissenschaftlerin für den Botschafterposten in Berlin nominieren. Die Personalie muss noch vom US-Senat bestätigt werden. Gutmann wäre dann die erste Frau, die als US-Botschafterin in die Bundesrepublik entsandt wird.

Die Tochter eines 1934 aus dem Deutschland unter den National-Sozialisten geflohenen jüdischen Vaters ist seit 2004 Präsidentin der Elitehochschule University of Pennsylvania in Philadelphia. Sie hat in Harvard und an der London School of Economics studiert und lehrte später an der Universität Princeton.

2009 ernannte der damalige US-Präsident Barack Obama sie zur Vorsitzenden einer Bioethik-Kommission. Das Magazin „Fortune“ kürte sie 2018 zu einer der „50 großartigsten Führungspersönlichkeiten der Welt“.

Der „Spiegel“ hatte am Dienstag darüber berichtet, dass Biden die Hochschulpräsidentin zur neuen Botschafterin in Deutschland machen will. Das wurde anschließend aus Berliner Regierungskreisen bestätigt.

Grenell eckte mit seiner offenen direkten Kritik bei der Bundesregierung an

Als Botschafterin in Deutschland würde Gutmann in das Heimatland ihres Vaters zurückkehren. Die Erfahrungen ihres aus Deutschland unter den National-Sozialisten geflohenen Vaters hätten einen „großen Einfluss“ auf sie gehabt, sagte sie 2013 der Zeitung „The Daily Pennsylvanian“.

Dieser hatte seine vier Geschwister und die Eltern von einer Flucht nach Indien und später in die USA überzeugt. „Es ist wahr, dass seine ganze Familie wie vom Erdboden verschluckt worden wäre, wenn er nicht etwas getan hätte“, sagte Gutmann der Zeitung.

Der Botschafterposten in Berlin ist seit dem Abgang des Botschafters Richard Grenell im Juni 2020 vakant. Grenell, der ganz hinter der Politik des früheren US-Präsidenten Donald Trump stand, eckte mit seiner offenen direkten Kritik bei der Bundesregierung und anderen deutschen politischen Vertretern an. Er übte genau wie Trump u.a. Kritik an Deutschlands Nato-Beitrag, der deutschen Iran-Politik und dem Nord Stream 2 Projekt.

Im Juli 2020 kündigte Trump an, den pensionierten Armee-Oberst Douglas Macgregor zu Grenells Nachfolger machen zu wollen. Macgregor wurde aber nicht vom US-Senat bestätigt. Die Botschaft am Brandenburger Tor wird seit vergangenem Jahr übergangsweise von der Gesandten Robin Quinville als Geschäftsträgerin geleitet. (afp/er)



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