Wochenrückblick: Boston Dynamics-Roboterhund erschossen (Teil 1)

Wie spät ist es auf dem Mond? Kommt Cannabis künftig aus den Gartenabteilungen der Baumärkte? Und dann war da noch das Drogenspürhuhn der Polizei aus Basel. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 1.
Titelbild
Ein israelischer Bauer kümmert sich am 1. April 2024 um sein Feld in der Nähe von Kiryat Shmona im Norden Israels nahe der libanesischen Grenze.Foto: Jalaa Marey/AFP über Getty Images
Von 6. April 2024

Wie spät ist es auf dem Mond?

Die US-Raumfahrtbehörde NASA soll im Auftrag des Weißen Hauses eine einheitliche Mondzeit festlegen. Da die NASA, Privatunternehmen und Raumfahrtbehörden anderer Staaten dabei seien, Missionen zum Mond, zum Mars und darüber hinaus zu starten, sei die Festlegung eines einheitlichen Zeit-Standards im All von großer Bedeutung. Bis Ende 2026 soll nun ein Plan für eine neue Mondzeit (Coordinated Lunar Time, LTC) vorliegen, die sowohl für den Erdtrabanten als auch für weitere Himmelskörper gelten soll. Da die Zeit je nach Position im Weltraum unterschiedlich vergehe, sei die Festlegung eines klaren Standards für die Sicherheit, die Navigation und Kommunikation im All entscheidend. Die koordinierte Mondzeit soll mit der koordinierten Weltzeit (Coordinated Universal Time, UTC) gekoppelt sein, die die Grundlage zur Berechnung der Ortszeit auf der Erde ist.

Google Street View und Herzinfarkt

Anordnung, Art und Zustand von Gebäuden, Grünflächen, Bürgersteigen und Straßen in Städten haben einen direkten Zusammenhang mit dem Risiko der dort lebenden Menschen, an einem Herzinfarkt zu erkranken. Das besagt eine Untersuchung von Sadeer Al-Kindi von der Herz- und Gefäßklinik der Case Western Reserve University und seines Kollegen Sanjay Rajagopalan. Es sei möglich, die Risiken durch die jeweilige Wohngegend mit 63-prozentiger Sicherheit, also in etwas mehr als sechs von zehn Fällen, vorherzusagen. „Hier in den USA sagt man, dass die Postleitzahl ein besserer Prädiktor für Herzkrankheiten ist als persönliche Gesundheitsdaten“, erklärt Rajagopalan. Sie setzten auf automatisierte Bildauswertung und korrelierten eine halbe Million Google-Street-View-Bilder aus sieben US-Städten mit der Häufigkeit der dort auftretenden Herzinfarkte. Grünflächen und wenig frequentierte Straßen zeigten ein geringeres Erkrankungsrisiko, während Straßen mit Schlaglöchern auf ein höheres hindeuten.

Die Pariser U-Bahn-Station Alexandre Dumas war eine von denen, die am 1. April einen anderen Namen bekamen. Sie wurden in „Alexandre Dumarathon“ umbenannt. Zum einen ein Aprilscherz, zum anderen eine Anspielung auf die bevorstehenden Olympischen Spiele 2024 in Paris und ihren Marathonlauf. Foto: Julien de Rosa/AFP über Getty Images

Das Drogenspürhuhn 

„Durchschlagender Erfolg nach Testphase“, so der Titel eines Videos der Polizei Basel-Landschaft am 1. April. Sie habe sich entschieden, gegen den Drogenhandel nicht nur Drogenspürhunde, sondern auch ein Drogenspürhuhn einzusetzen. Verglichen mit „seinen vierbeinigen Kollegen“ sei es sehr kostengünstig. Durch seine geringe Größe sei es sehr wendig, heißt es im Video. Es hätte noch einen Vorteil: Da es jeden Tag ein Ei legt, „ist auch der Nachwuchs kostengünstig gewährleistet“. Der hübsche Aprilscherz kam in den sozialen Medien sehr gut an. Eine Leserin kommentierte: „Chapeau, dass es den Kollegen nicht gekrümmt hat vor Lachen bei den Aufnahmen!“

Zimt fördert das Wachstum von Haaren

Das Gewürz Zimt, genauer die Säure des chinesischen Zimts (Cinnamomum cassia) aus der getrockneten Rinde des Ceylon-Zimtbaums und verschiedener anderer Zimtbäume der Gattung Cinnamomum, fördert auf Umwegen das Wachstum von Haaren. Mit im Spiel ist Oxytocin, welches Gene hochreguliert, die für Bildung, Wachstum und den Zyklus der Haare entscheidend sind. Das Hormon kann nicht einfach auf die Haare gegeben werden, die Kopfhaut lässt das große Molekül nicht eindringen. Doch Zimt kann dabei helfen: Dermale Papillezellen regulieren die Bildung von Haarfollikeln in der Haut und diese können nach einer Behandlung mit Zimtsäure davon profitieren. Ob Zimtsäure die Entstehung von Glatzen verlangsamen oder verhindern kann? So weit sind die Forscher der Yokohama National University (YNU) noch nicht. Versuche an Menschen haben bislang nicht stattgefunden. Mithilfe von Mäusen werden erst noch Dosierungen und mögliche Nebenwirkungen ermittelt.

Cannabis aus dem Baumarkt?

Obi, Toom und Hornbach sind sich einig: Sie verkaufen zunächst weder Cannabispflanzen noch entsprechendes Saatgut. Die Teillegalisierung von Cannabis werde keine Auswirkungen auf ihr Sortiment haben. Bauhaus will den Verkauf noch prüfen: Es gehe „vor allem neben rechtlichen und moralischen Aspekten auch um Themen wie begrenzte Abgabemengen von Saatgut oder aber die Einstufung von Cannabispflanzen als im Handel frei und legal verkäufliche Kulturpflanze“. Ob hierfür praktikable Lösungen gefunden würden, werde Auswirkungen auf die Entscheidung haben – genauso wie das Ausmaß der Kundennachfrage.

Elefanten überqueren in Kazungula, Botswana, eine Straße voller Lastwagen. Diese warten darauf, den Fluss über die Kazungula-Brücke zu überqueren. Foto: Monirul Bhutyan/AFP über Getty Images

Ein Angebot über 20.000 Elefanten

Botswanas Präsident Masisi bietet der Bundesregierung „20.000 Elefanten“ an, das sei ein „todernst“ gemeintes Angebot. Schließlich sei es auch ernst, dass in seinem Land Menschen von Elefanten angegriffen und totgetreten, Dörfer verwüstet und Ernten vernichtet würden. „Wir akzeptieren kein Nein“, sagte Masisi der „Bild“. Masisi reagiert damit auf ein Vorhaben des Bundesumweltministeriums, welches eine Einschränkung der Einfuhr von Jagdtrophäen plant. Dies fördere im Ergebnis Armut und Wilderei in Botswana und schade dem Land, erklärt der botswanische Präsident. Jagd sei ein wichtiges Mittel, den Bestand zu regulieren. Bedingung der Transaktion sei, dass die Tiere in Deutschland in freier Wildbahn leben und sie abgeholt würden. Sein Land verfüge durch erfolgreichen Artenschutz inzwischen über mehr als 130.000 Elefanten, so viel wie kein anderes afrikanisches Land. Es gebe eine „Überpopulation“ bei stetigem Wachstum. Die Deutschen sollten „so mit den Tieren zusammenleben, wie sie es uns vorzuschreiben versuchen“.

Gebühr für Galapagosinseln

Ausländische Touristen müssen auf den Galapagosinseln ab Sommer bei ihrer Ankunft 200 US-Dollar (rund 185 Euro) zahlen. Damit verdoppelt sich die Nationalparkgebühr für alle Besucher, die älter als zwölf Jahre sind. Das gab der Regierungsrat des Archipels bekannt. Die Erhöhung wird Ende August in Kraft treten.

Bei Regen kostet es weniger

„Preisdiskriminierung 2. Grades“, so nennen Volkswirte korrekt dynamische Preise, wie sie von Tankstellen oder Flugtickets bekannt sind. Internethändler Amazon ändert die Preise seiner Produkte durchschnittlich alle zehn Minuten. In Supermärkten mit elektronischen Preisschildern ändern sie sich durchaus stündlich. Flexpreise kündigt nun auch der weltweit führende Betreiber von Freizeitparks an: Merlin Entertainment. Dieser betreibt weltweit die Vergnügungsparks wie Legoland und Sea Life. An Sommerwochenenden soll der Eintrittspreis künftig höher sein als in der Nebensaison oder verregneten Wochentagen. Unberechenbare Preise können jedoch auch Kunden verärgern, wie bei der Tournee von Bruce Springsteen (mit Karten bis zu 5.000 Dollar) oder die Fastfood-Kette Wendy’s. 

Jogger und Spaziergänger sind am Morgen an der Alster unterwegs.

Jogger und Spaziergänger sind am Morgen an der Alster unterwegs. Foto: Christian Charisius/dpa

Roboterhund mit drei Schüssen außer Gefecht gesetzt

Ein Bewaffneter verschanzte sich in einem Haus in Barnstable, Massachusetts, USA. Polizisten des Bombenentschärfungskommandos der Massachusetts State Police kamen mit zwei Robotern als Unterstützung eines SWAT-Teams zum Einsatz – sie setzten einen vierbeinigen SPOT-Roboter von Boston Dynamics und einen PacBot-Roboter ein. Als ein Umstoßen des Roboterhundes nicht half, schoss der Verdächtige dreimal auf diesen. Dadurch verloren die Bediener die Kontrolle über den SPOT. Auch auf den Bombenräumroboter wurde geschossen, aber nicht getroffen. Letztlich half Tränengas und der Verdächtige ergab sich ohne weitere Zwischenfälle. Boston Dynamics übernahm den Roboterhund zu Forschungszwecken, das Polizeirevier bekommt einen neuen.

Echter japanischer Whisky

Whiskysorten wie Yamazaki, Hakushu und Yoichi sind berühmt, begehrt und unerhört teuer: Um mögliche Fälscher im Ausland abzuschrecken, gelten seit dem 1. April strengere Herstellerregeln für echten japanischen Whisky. Um ihre Produkte als solchen etikettieren zu dürfen, müssen die Hersteller laut dem neuen Standard des Verbandes der japanischen Spirituosen- und Likörhersteller fortan unter anderem Wasser aus Japan verwenden. Zudem müssen sie ihre Whiskyfässer mindestens drei Jahre lang in Japan lagern. Experten zufolge gibt es in Japan rund hundert Brennereien. Firmen wie Suntory und Nikka planen ihre Produktion mittlerweile Jahrzehnte im Voraus, um die Nachfrage abzudecken. Entsprechend hoch sind die Preise für echten japanischen Whisky – insbesondere für seltenere, gereifte Sorten. Allein im Jahr 2022 erreichten die jährlichen Whisky-Exporte einen Wert von 56 Milliarden Yen (340 Millionen Euro). Das sind 14-mal mehr als 2010.

Kritik an Temu

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen wirft dem chinesischen Onlinehändler Temu Greenwashing vor. So würde das Unternehmen damit werben, dass sich der CO₂-Fußabdruck verringere, wenn sich Käufer ihre Waren nicht nach Hause, sondern zu einer Abholstelle in ihrer Nähe liefern ließen. Dabei hätten die Produkte, meist aus China stammend, bis zur Zustellung bereits lange Wegstrecken zurückgelegt. Temu verpackt alle Pakete in China und umgeht damit Zoll und Lagerhaltung in Deutschland. Täglich kommen Hunderttausende bestellte Pakete mit dem Flugzeug von China nach Deutschland. Das für Verbraucherschutz zuständige Umweltministerium von Steffi Lemke (Grüne) übt scharfe Kritik am chinesischen Onlinehändler Temu. „Enthalten seien auch Produkte, die gegen europäische Vorschriften verstießen und vom Zoll aufgrund des geringen Wertes in den Paketen nicht überprüft würden“, sagte die Sprecherin. Sie fügte hinzu: „Solche Geschäftspraktiken sind aus Umwelt- und Verbraucherschutzsicht abzulehnen.“

Täterprofil für Wirtschaftskriminalität

34 Prozent aller deutschen Unternehmen sahen sich im Jahr 2023 mit Fällen von Wirtschaftskriminalität wie Betrug, Korruption, verbotenen Preisabsprachen, Steuerhinterziehung oder Schwarzarbeit konfrontiert. Die Anzahl der Wirtschaftsdelikte sei im dritten Jahr in Folge gestiegen. 2022 waren es 73.114 Fälle. Allein der monetäre Schaden betrug 2,083 Milliarden Euro, mehr als ein Drittel des in der Polizeistatistik ausgewiesenen Gesamtschadens aller Straftaten. Der typische deutsche Wirtschaftskriminelle sei dabei hoch gebildet und „auf persönlicher Ebene tendenziell neurotisch, extrovertiert sowie offen für neue Erfahrungen, wenig gewissenhaft und sozial unverträglich“. Das besagt das Täterprofil in einer neuen Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft zur Wirtschaftskriminalität. Er sei „zumeist männlich, Ende 30 bis Mitte 40, weiß, meist deutscher Herkunft und weist ein hohes Bildungsniveau in Kombination mit einer mehrjährigen Berufserfahrung in einer Führungsposition auf“, so die Autoren.

Neu eingestellte Mitarbeiter posieren mit Bannern für ein Gruppenfoto während der Aufnahmezeremonie der ANA Group in einem Flugzeughangar am Flughafen Haneda am 1. April 2024 in Tokio, Japan. 2.848 neue Mitarbeiter aus 37 Konzernunternehmen nahmen an der Zeremonie teil, die von der größten Luftfahrtunternehmensgruppe des Landes zu Beginn des japanischen Geschäftsjahres am 1. April abgehalten wurde. Foto: Tomohiro Ohsumi/Getty Images



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