Zugunglück in Griechenland: Opferzahl auf 57 gestiegen

Nach dem Frontalzusammenstoß zweier Züge wurden bislang 57 Tote geborgen – doch noch immer werden zahlreiche Menschen vermisst.
Rettungskräfte suchen in den Zugtrümmern nach Überlebenden.
Rettungskräfte suchen in den Zugtrümmern nach Überlebenden.Foto: Giannis Papanikos/AP
Epoch Times2. März 2023

Zwei Tage nach dem schweren Zugunglück in Griechenland ist die Zahl der Todesopfer nach Polizeiangaben auf 57 gestiegen. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, werden noch mindestens 56 weitere Menschen vermisst. Möglicherweise seien Passagiere in dem Zug gewesen, die noch nicht von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet worden seien, sagte eine Polizeisprecherin.

Auf der Strecke zwischen der Hauptstadt Athen und der Hafenstadt Thessaloniki waren am Dienstagabend kurz vor Mitternacht ein Intercity mit mehr als 350 Menschen an Bord und ein auf demselben Gleis entgegenkommender Güterzug frontal zusammengestoßen. Zwei Waggons wurden durch die Wucht des Zusammenpralls zerquetscht, der Speisewagen ging in Flammen auf, zahlreiche Menschen wurden in den entgleisten und ineinander verkeilten Wracks eingeschlossen.

Protest gegen marode Bahn

Aus Protest gegen den maroden Zustand der griechischen Bahnen sind die Eisenbahner landesweit in einen 24-stündigen Streik getreten. Auch zwei der drei U-Bahnlinien von Athen werden bestreikt, wie Medien berichteten.

Zum Unglück war es in der Nacht zum Mittwoch gekommen. Ursache war nach den Worten des griechischen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis ein „tragischer menschlicher Fehler“.

Der Bahnhofsvorsteher, der am Dienstagabend am Bahnhof der Stadt Larisa in Mittelgriechenland verantwortlich war, soll eingestanden haben, die Weichen falsch gestellt zu haben. Ein Personenzug mit rund 350 Menschen an Bord soll so auf ein Gleis geraten sein, auf dem ein Güterzug entgegenkam. Dem 59-Jährigen werden fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.

Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte schon am Mittwoch nach einem Besuch am Unglücksort von einem „tragischen menschlichen Fehler“ gesprochen. Verkehrsminister Kostas Karamanlis trat zurück. Sein Nachfolger Giorgos Gerapetritis bat am Donnerstag die Familien der Opfer um Entschuldigung und kündigte eine selbstkritische Aufarbeitung des Unglücks an. (afp)

 



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