Zwei Wochen heftiger Kämpfe in Kaukasusregion Berg-Karabach

Titelbild
Soldaten der Verteidigungsarmee von Karabach auf dem Weg zur Stadt Martakert während der Kämpfe mit Aserbaidschan um das Gebiet Berg-Karabach am 29. September 2020.Foto: NAREK ALEKSANYAN/AFP über Getty Images
Epoch Times10. Oktober 2020

Die Kaukasusregion Berg-Karabach ist seit Jahrzehnten zwischen Armenien und Aserbaidschan umstritten. Die selbsternannte Republik gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans, wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Ende September flammte der Konflikt erneut auf. Nach Angaben der Beteiligten wurden seither mehr als 400 Menschen bei Kämpfen getötet. Eine Chronologie:

27. September

Die Behörden von Berg-Karabach melden Bombenangriffe der aserbaidschanischen Armee auf die Region. Dabei seien auch Ziele in der Regionalhauptstadt Stepanakert angegriffen worden. Aserbaidschans Verteidigungsministerium erklärt, eine „Gegenoffensive“ als Reaktion auf eine armenische „Aggression“ gestartet zu haben.

28. September

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ruft Armenien auf, die „Besetzung von Berg-Karabach“ zu beenden, und sichert Aserbaidschan volle Unterstützung zu.

29. September

Armenien teilt mit, ein türkischer Kampfjet habe eines seiner Flugzeuge abgeschossen. Ankara bestreitet das. Russlands Präsident Wladimir Putin ruft die Türkei auf, „kein Öl ins Feuer zu gießen“. Der UN-Sicherheitsrat fordert einstimmig die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen.

30. September

Moskau kritisiert den Einsatz von „in Syrien und Libyen rekrutierten“ Söldnern und Dschihadisten durch die Türkei in dem Konflikt und befürchtete eine Eskalation in der gesamten Region. Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew kündigt die Fortsetzung der Kämpfe an, bis das Land zurückerobert oder die pro-armenischen Kämpfer aus dem Gebiet abgezogen seien.

1. Oktober

Russland, Frankreich und die USA, Vorsitzende der sogenannten „Mink Gruppe“ der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die sich seit 1994 um eine Vermittlung in dem Konflikt bemüht, rufen zu einer „sofortigen Einstellung der Feindseligkeiten“ auf.

2. Oktober

Armenien erklärt sich zu Waffenstillstandsverhandlungen bereit. Wenig später ist die Hauptstadt Stepanakert Ziel von heftigen Angriffen, bei denen nach armenischen Angaben viele Zivilisten verletzt werden.

6. Oktober

Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan wirft der Türkei vor, mit seiner Unterstütung für Aserbaidschan die Kämpfe provoziert zu haben. Die aserbaidschanische Armee gibt bekannt, dem Gegner „schwere Verluste“ zugefügt und ihn „zum Rückzug gezwungen“ zu haben.

7. Oktober

Russlands Präsident Putin fordert Armenien und Aserbaidschan auf, die anhaltende „Tragödie“ zu beenden. Die Behörden Berg-Karabachs geben an, die Hälfte der rund 140.000 Einwohner von Berg-Karabach sei auf der Flucht, 90 Prozent davon Frauen und Kinder.

8. Oktober

Die historische Kathedrale Christi des Heiligen Retters in der Stadt Schuscha wird bombardiert. Aserbaidschan weist die Verantwortung für den Angriff zurück.

9. Oktober

In Moskau beginnen Friedensgespräche zwischen Vertretern der beiden Länder.

10. Oktober

Nach einem elfstündigen Gesprächsmarathon vereinbaren beide Seiten in der Nacht eine Waffenruhe und verpflichten sich, „ernsthafte Verhandlungen“ aufzunehmen. Der Waffenstillstand tritt um 12.00 Uhr mittags (Ortszeit) in Kraft. Wenig später werfen sich die Konfliktparteien gegenseitig Verletzungen der Waffenruhe vor. (afp)



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