Abschalten der Kernkraftwerke zum 15. April: CSU fordert Brennstoffbeschaffung

Die CDU/CSU im Bundestag macht schon seit Langem deutlich, dass sie das endgültige Abschalten der Atommeiler für falsch hält. In einer Woche soll es so weit sein. Das ist Gesetz. Die CSU gibt nicht auf.
Das Kernkraftwerk Emsland. Vor 62 Jahren nahm das erste Atomkraftwerk in Deutschland seinen kommerziellen Betrieb auf.
Das Kernkraftwerk Emsland. Vor 62 Jahren nahm das erste Atomkraftwerk in Deutschland seinen kommerziellen Betrieb auf.Foto: Sina Schuldt/dpa
Epoch Times8. April 2023

Wenige Tage vor dem geplanten Abschalten der letzten drei Kernkraftwerke hat CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt die Bundesregierung aufgefordert, diese Entscheidung zu korrigieren. „Wir sollten die Tür für die Weiternutzung der Kernenergie offen lassen“, sagte der CSU-Politiker der „Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Es gebe jetzt noch die Möglichkeit, für die drei Meiler Neckarwestheim 2, Isar 2 und Emsland neue Brennstäbe zu bestellen, um sie dann im kommenden Winter bei hohem Energiebedarf wieder ans Netz gehen zu lassen.

Der Fehler könnte sich bitter rächen

„Deswegen fordere ich die Bundesregierung auf, die notwendige Entscheidung zur Brennstoffbeschaffung zu treffen, damit wir im nächsten Winter keine Blackouts erleben“, sagte Dobrindt. Im gerade zu Ende gegangenen Winter hätten nur das relativ milde Wetter und der stark wehende Wind mögliche Blackouts verhindert. „Dieser Winter gibt ein vollkommen trügerisches Gefühl vermeintlicher Sicherheit. Eine Garantie für die nächsten Winter gibt es nicht.“

Das Abschalten der Kernkraftwerke zum 15. April sei und bleibe ein Fehler, der sich bitter rächen könne. „Übrigens nicht nur aus energiepolitischer, auch aus klimapolitischer Sicht bleibt diese Entscheidung falsch.“

Dobrindt warnte vor den langfristigen Folgen, die ein Atomausstieg haben werde. Deutschland werde seine Kernenergie-Experten verlieren, neue würden nicht nachkommen. „Somit verabschiedet sich Deutschland in der Welt nicht nur aus der Nutzung der Kernenergie, sondern auch komplett aus Forschung und Entwicklung.“

Das werde dazu führen, dass Deutschland bei Kernkraftwerken der nächsten Generation oder bei der Kernfusion überhaupt keine Rolle mehr spielen werde.

„Entscheidungen sind von Ideologie geprägt“

„Für ein Hochtechnologieland wie Deutschland ist es vollkommen fahrlässig, sich aus ideologischen Gründen aus Zukunftstechnologien zu verabschieden. Damit verlieren wir jeglichen Einfluss auf diese Technologien und auch auf die dazu gehörenden Sicherheitsaspekte“, kritisierte der CSU-Politiker.

Er griff in diesem Zusammenhang den auch für Klimaschutz zuständigen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) scharf an: „Robert Habeck ist beim Klimaschutz nicht mehr ernst zu nehmen. Er verfeuert die Kohle in uralten Kohlekraftwerken und schaltet die klimaneutrale Kernenergie ab. Gleichzeitig will er den Bürgern die Heizung abdrehen.“ Das sei klimapolitisch, energiepolitisch und sozialpolitisch die falsche Richtung.

„Diese Entscheidungen sind von Ideologie geprägt und passen zur Arroganz-Ampel, die Entscheidungen gegen die Bürger, gegen das Klima und gegen die energiepolitische Vernunft trifft“, sagte der Chef der 45 CSU-Abgeordneten im Bundestag. „Habeck träumt vom ideologisch durchgegrünten Gouvernanten-Staat. Die Bürger lehnen aber zu Recht diese Verbotspolitik ab.“ (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion