Absurde Asylpolitik: Abgeschobener Nigerianer samt Familie noch immer in Deutschland

Der Fall des Nigerianer Omorodion, der samt Familie nach Frankreich abgeschoben wurde und zwei Tage später wieder in Deutschland war, ist samt Familie noch immer in Pforzheim untergebracht. Das Baden-Württembergische Innenministerium meint dazu: „Wie lange das dauert, hängt von den französischen Behörden ab."
Titelbild
Symbolbild: Bundespolizist beim Abnehmen der Fingerabdrücke, RosenheimFoto: Sean Gallup/Getty Images, August 2015
Epoch Times30. Juni 2018

Im April berichteten wir von einer nigerianischen Familie, die im März aus Pforzheim abgeschoben wurde. Der Familienvater namens Omorodion leistete dabei Widerstand, zunächst nur verbal, dann zog er ein langes Messer hervor und drohte den Polizeibeamten.

Trotz heftigem Widerstand wurde er festgenommen und in einer Zelle festgehalten. Später wurde er zusammen mit seiner Frau und den drei Kindern zum Frankfurter Flughafen gebracht.

Ziel des Abschiebefluges war Toulouse (Frankreich). Nach Dublin-III-Verordnung wurden illegale Migranten in das Erstland, wo sie einen Asylantrag stellten, abgeschoben. Gleichzeitig erhielt er eine Wiedereinreisesperre. Zwei Tage später ist der Nigerianer wieder in Deutschland – und das immer noch.

Nigerianer erhält nach Wiedereinreise die Duldung

Damals meldete der Nigerianer sich nach seiner illegalen Wiedereinreise mit seiner Familie in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Karlsruhe. Uwe Herzel, Sprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe bestätigte damals, dass der 38-Jährige in der LEA eine Duldung erhalten habe.

Herzel: „Das ist kein Aufenthaltstitel – die Ausreisepflicht bleibt bestehen.“ Derzeit werde mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – die zuständige Oberbehörde des Innenministeriums – geklärt, „ob eine erneute Überstellung nach Frankreich möglich ist“, berichtete die „Pforzheimer Zeitung“ damals.

Ein aktueller Artikel aus der „Bild-Zeitung“ zeigt jetzt, dass der Nigerianer samt Familie noch immer in Deutschland ist.

Gegenüber der „Bild-Zeitung“ berichtete Omorodion, was damals in Frankreich geschah: „Am Flughafen Toulouse angekommen, mussten wir mit dem Bus zu einer Adresse fahren. Dort sagte man uns, dass sie nichts für uns tun können, alle Unterkünfte voll. Wir hätten mit den Kindern neben Müllsäcken übernachten sollen. Wir sind dann zum Bahnhof, haben uns schlafen gelegt und sind am nächsten Tag mit dem ersten Zug nach Deutschland gefahren.“ Als Fahrschein diente ein Papier französischer Behörden, schreibt die „Bild“.

Der Nigerianer: „An der Grenze wurden wir nicht kontrolliert“

Omorodion berichtet außerdem: „An der Grenze wurden wir nicht kontrolliert. Wir sind in Karlsruhe angekommen, dort zur Erstaufnahme gegangen. Von dort schickte man uns zurück in eine andere Unterkunft.“, berichtet die Bild.

In dieser Unterkunft lebt die Familie jetzt mit 40 anderen Familien – und anscheinend wird das auch erst einmal so bleiben. „Bild“ fragte im baden-württembergischen Innenministerium nach. Dort hieß es: „Wie lange das dauert, hängt von den französischen Behörden ab.“ so Carsten Dehner (40), Sprecher des Innenministeriums.

Die Familie lebt in einem 30 Quadratmeter Wohncontainer mit zwei Zimmern, berichtet die „Bild“. Falls keine eigenen finanziellen Mittel vorhanden sind, kann die Familie Leistungen gemäß dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen. (er)



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