AfD: „Verengte Sichtweise“ auf deutsche Geschichte muss überwunden werden

Die AfD will weg von einer - aus ihrer Sicht - «verengten» Sicht auf Deutschlands Historie. Es sei wichtig, auch auf Leistungen hinzuweisen. Die Partei schlägt eine Akademie für deutsche Sprache vor.
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Bernd Baumann, Mitglied der rechts-konservativen Partei "Alternative für Deutschland" (AfD), spricht während der ersten Sitzung des neu gewählten Parlaments am 24. Oktober 2017 im Bundestag in Berlin.Foto: STEFANIE LOOS/AFP/Getty Images
Epoch Times20. April 2021

Die AfD-Bundestagsfraktion will eine aus ihrer Sicht „verengte Sichtweise“ auf die deutsche Geschichte überwinden. Man müsse „weg von der Fixierung auf negative Aspekte“, sagte der Abgeordnete Marc Jongen in Berlin.

Dass man sich in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt habe, sei damals „verständlich“ gewesen, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Bernd Baumann. Heutzutage sei es aber wichtig, auch auf deutsche Leistungen hinzuweisen.

Fraktionschef Alexander Gauland hatte 2018 gesagt: „Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“. Der Satz fiel nach einem Bekenntnis von Gauland zur Verantwortung der Deutschen für den Nationalsozialismus von 1933 bis 1945. Er sagte damals weiter: „Ja, wir bekennen uns zur Verantwortung für die zwölf Jahre.“

Gauland machte aber auch deutlich, dass das nur ein Teil der deutschen Geschichte sei. Er sagte wörtlich: „Wir haben eine ruhmreiche Geschichte – und die, liebe Freunde, dauerte länger als die verdammten zwölf Jahre.“ Später räumte er ein, der Begriff „Vogelschiss“ könne falsch gedeutet werden und sei daher „politisch unklug“.

Jongen sprach sich außerdem für die Gründung einer Akademie für deutsche Sprache nach dem Vorbild der Académie française aus. Dies würde der Stärkung der „kulturellen Identität“ dienen.

Jongen knüpfte damit an eine Rede von Björn Höcke auf dem AfD-Bundesparteitag in Dresden am vorvergangenen Wochenende an. Der Thüringer Landes- und Fraktionschef hatte vor einer „kulturellen Kernschmelze“ gewarnt und in diesem Zusammenhang eine restriktive Einwanderungspolitik wie in Japan gefordert.

Über den AfD-Antrag zur Gründung einer Sprach-Akademie wird der Bundestag voraussichtlich am Donnerstag beraten. Auf der Tagesordnung steht auch ein zweiter Antrag, in dem die Fraktion die Bundesregierung auffordert, eine „aktive Aneignung kultureller Traditionen, Gepflogenheiten und Werte wieder in den Vordergrund zu rücken“ (dpa)



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