Alarm in Berlin: Oberstaatsanwalt veröffentlicht brisantes Buch und warnt vor Zerfall des Rechtsstaats

Berlins Justiz hat einen Rekordhaushalt von rund einer Milliarde Euro – und Berlin hat politische Parolen. Die Stadt werde sicherer. Doch dabei wird die Bevölkerung eher „verhöhnt und jedenfalls für dumm“ hingestellt, findet Oberstaatsanwalt Ralph Knispel. In seinem neuen Buch legt der Justizbeamte vom Kriminalgericht in Berlin den Finger in die Wunde der Bundeshauptstadt.
Epoch Times22. März 2021

In Deutschland gibt es 5.882 Staatsanwälte und Staatsanwältinnen in Bund und Ländern. Ralph Knispel ist Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Berlin und einer von ihnen. Gleichzeitig ist er Vorsitzender der Vereinigung Berliner Staatsanwälte e.V. – und gehört zu den Menschen, die ihren Beruf als Berufung sehen.

Im Interview mit dem Onlinemagazin „Tichys Einblick“ sprach der Jurist über sein neues Buch „Rechtsstaat am Ende: Ein Oberstaatsanwalt schlägt Alarm“, das auch im Buchshop der Epoch Times (hier) erhältlich ist.

Darin schreibt er: „All die Überraschungen und Enttäuschungen, die mein fast drei Jahrzehnte währendes Dienstleben bei der Staatsanwaltschaft geprägt haben, konnten mir meine Begeisterung für meinen Beruf nicht nehmen.“

Dieses Buch zu schreiben, habe der Berliner Oberstaatsanwalt als ein heiliges Anliegen empfunden. Der Mann, der in der Abteilung 234 für Kapitalverbrechen am Berliner Kriminalgericht in Moabit arbeitet, sieht sein Buch als „einen Weckruf“. Er will damit den Kampf aufnehmen, „den Rechtsstaat wieder in den Stand zu versetzen, dass die Bürger Vertrauen in ihn haben“.

Geld im Kampf gegen Kriminelle in Berlin reicht nicht

Knispel zufolge gibt es in Berlin durchaus Bemühungen, der Justiz zu mehr Stärke zu verhelfen. In den letzten Jahren habe die Staatsanwaltschaft mehr Personalzuwachs bekommen als in jeder Vorgängerregierung. Auch habe der Justizhaushalt erstmals die Höhe von gut einer Milliarde Euro erreicht. Allerdings reiche das – wenn man ehrlich ist – nicht aus, um der Bekämpfung der Kriminalität in der Hauptstadt Herr zu werden.

Mit seinem Buch will der Jurist verdeutlichen, dass die Politik Geld in die Hand nehmen muss, um die Strafverfolgungsbehörden, wie Justiz und Polizei, technisch und personell besser auszustatten, damit sie „den Kriminellen gegenüber annähernd auf Augenhöhe begegnen“ können.

In Berlins Politik stelle man „lebensfremde Vergleiche“ an, weil man die Bevölkerung „mit großstädtischem Flair und berlinspezifischer Kriminalität“ beruhigen wolle, so der Oberstaatsanwalt. Doch was steckt dahinter?

Während beispielsweise Bayern bei einer Aufklärungsquote von 67 Prozent bei den Straftaten liege, liege man in Berlin laut dem Oberstaatsanwalt nur bei 45 Prozent (2019), was im Umkehrschluss bedeute, dass 55 Prozent der Straftaten gar nicht aufgeklärt werden. „Da haben wir nur eine ganz geringe Aufklärungsquote“.

Berlin am Tabellenende bei der Strafverfolgung

Berlin liege seit vielen Jahren im deutschlandweiten Vergleich am Tabellenende und das entgegen den seit Jahren gleichbleibenden politischen Verlautbarungen, dass Berlin immer sicherer werde, betont Ralph Knispel. Mit solchen Aussagen wird „natürlich die Bevölkerung ein stückweit verhöhnt und jedenfalls für dumm“ hingestellt.

Spaßeshalber sagt er dazu: „Wenn wir weitere fünf, sechs, zehn Jahre warten, leben wir auf der Insel der Glückseligen und die Kriminalität dürfte annähernd verschwunden sein“.

Von den verantwortlichen Politikern wird auf die besondere Bedeutung der Hauptstadt hingewiesen. Als Begründung für die schlechte Aufklärungsquote wird darauf hingewiesen, dass es Flughafen, Bahnhöfe mit Rolltreppen und auch Touristen gibt.  Doch das gibt es auch in München, der Landeshauptstadt Bayerns mit einer weitaus höheren Aufklärungsquote, so Knipsel weiter.

In seinem Buch verweist der Oberstaatsanwalt darauf, es liege nicht daran, dass bayerische Polizisten „genetisch noch religiös oder ethnisch bedingt erfolgreicher oder besser sind als Berliner Polizistinnen und Polizisten“. Es sei einfach eine Frage der personellen und sachlichen Ausstattung und auch des Rückhaltes der Polizei.

Im Interview kam der Oberstaatsanwalt auf den Linksextremismus in Berlin zu sprechen. In die Rigaer Straße könne die Polizei nur in Gruppenstärke hinfahren. Hier habe die Politik lange Jahre Zustände hingenommen, die es umzukehren gelte.

Doch auch die Clankriminalität sei ein wunder Punkt. Es liege ihm fern, sämtliche Mitglieder eines Familienclans als kriminell anzusehen, es gebe auch keine kriminellen Clans an sich, so der Strafverfolgungsbeamte. Jedoch seien einige Clans „hochkriminell durchsetzt“ und würden Justiz und Polizei weitreichend beschäftigen. Doch auf politischer Seite gebe es ein ständiges Beklagen, dass hiermit Diskriminierungen verbunden seien.

Die große Gefahr des Zerfalls

Eine große Gefahr sieht Knispel im gesellschaftlichen Zerfall. Der familiäre und gesellschaftliche Zusammenhalt sind Grundpfeiler einer funktionierenden Demokratie und damit auch des Rechtsstaates. Doch das Vertrauen in den Rechtsstaat fehle in weiten Teilen der Bevölkerung. Das „sollte bei allen Verantwortlichen einen schrillen Alarm auslösen“. Hier bedürfe es eines politischen und eines gesellschaftlichen Umschwungs, betont der Oberstaatsanwalt.

Der weiter fortschreitende Verfall des Rechtsstaates, der Kontrollverlust, der Vertrauensverlust – deshalb wende sich die Bevölkerung politisch randständigen und extremistischen Kreisen zu: „Und darin besteht eine ganz große Gefahr für die Demokratie.“ Dem müsse die demokratische Mitte dieses Staates entgegenwirken und die Menschen wieder auf den Weg der Demokratie zurückführen. (sm)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion