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Allensbach-Chefin: Mehrheit besorgt über wirtschaftliche Folgen der Corona-Maßnahmen

Die Allensbach-Chefin Renate Köcher fasste das Stimmungsbild der Deutschen über die Corona-Maßnahmen zusammen. Sie kommt zu dem Schluss, dass viele Deutsche inzwischen das Medikament mehr fürchten als die Krankheit.

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Wegen Coronakrise geschlossener Laden

Foto: über dts Nachrichtenagentur

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Die Angst der Deutschen vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Maßnahmen übertrifft mittlerweile die Furcht vor dem Virus. „Die überwältigende Mehrheit macht sich mittlerweile große und wachsende Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung“, sagte Prof. Dr. Renate Köcher, Chefin des Instituts für Demoskopie Allensbach, dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). In den ersten zwei, drei Wochen der Ausgangsbeschränkungen habe das Infektionsrisiko im Vordergrund gestanden.

Menschen wird der Boden unter den Füßen weggezogen

„Jetzt wird immer mehr Menschen bewusst, welche Kollateralschäden die Bekämpfung der Infektion fordert“, so die Allensbach-Chefin weiter. Sie warnte, dass man bald „wesentlich kontroversere Diskussionen“ und „gesellschaftliche Spaltungen“ sehen werde. Es gebe viele „Corona-Verlierer, denen regelrecht der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, wie Gastronomie, Tourismus, Teile von Handel und Dienstleistungen oder der gesamte künstlerische Bereich“, sagte Köcher.

Politiker und Beamte haben wenig zu verlieren

Andere Sektoren, etwa Politiker, Beamte oder Rentner, hätten dagegen zunächst keine materiellen Verluste zu befürchten. Es sei „bemerkenswert, wie absolut alles in den letzten Wochen einem Ziel untergeordnet wurde: `Whatever it takes`“. Aber diese Kraftanstrengung sei „nur begrenzte Zeit“ möglich.

Kinder als große Verlierer

„Schon drei Monate wäre der Zustand der letzten Wochen kaum durchzuhalten, nicht nur aufgrund der wirtschaftlichen Schäden, sondern auch wegen anderer Folgen wie beispielsweise der Verschlechterung der Chancen von Kindern, deren Eltern sich außerstande sehen, den Wegfall des Schulunterrichts zu kompensieren, der Schäden für weite Teile des Kulturlebens, das soziale Leben, die Psyche“, so die Allensbach-Chefin weiter.

Regulierung scheint bei einigen Regierenden die Lust auf mehr zu wecken

Das derzeit so verbreitete Homeoffice zum Beispiel sei deutlich schlechter als sein Ruf. „Die Mehrheit derjenigen, die sich zurzeit im Homeoffice befinden, zieht auch eine negative Bilanz in dem Sinne, dass uns gesagt wird, dass man unter diesen Bedingungen schlechter arbeiten kann als im Unternehmen“, sagte Köcher dem „Handelsblatt“. Dass der Staat aber auch hier bald Vorgaben machen wolle „und damit in die Arbeitsorganisation der Unternehmen eingreifen möchte“, lasse für sie nur den Schluss zu, dass Regulierung „offensichtlich Lust auf mehr“ mache, so die Meinungsforscherin. (dts)

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