Ampel-Warnung vor „Spielchen“ bei Bundeswehr-Sondervermögen

Titelbild
Bundeswehr-Panzer "Marder". Symbolbild.Foto: Morris MacMatzen/Getty Images
Epoch Times10. Mai 2022

Politiker der Ampel-Koalition haben die Unionsfraktion zur Zusammenarbeit bei der Arbeit am geplanten Sondervermögen für die Bundeswehr aufgefordert. Es sei wichtig, dass Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) „keine Spielchen spielt“, sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge am Dienstag in Berlin. „Dazu ist die Situation zu ernst.“ SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sagte, die Union solle von „Fundamentalforderungen“ abrücken. Merz deutete an, dass sich die Gespräche noch hinziehen könnten.

Das Sondervermögen für die Bundeswehr mit einem Volumen von 100 Milliarden Euro soll im Grundgesetz verankert werden. Dafür sind Zweidrittelmehrheiten in Bundestag und Bundesrat nötig, weshalb die Ampel-Koalition auf Stimmen der Union angewiesen ist. Merz fordert, dass die Ampel-Abgeordneten geschlossen für die Vorlage stimmen – seine Fraktion soll dann nur die für die Zweidrittelmehrheit fehlenden Stimmen liefern, nicht mehr.

„Ich finde das einen sehr interessanten Umgang mit der Freiheit des Mandats“, sagte dazu Mützenich. Er gehe davon aus, dass „die gesamte Unionsfraktion“ das Vorhaben unterstützen werde.

Dröge sagte ebenfalls, wenn mit der Union ein gemeinsamer Entwurf ausgearbeitet werde, sei es erforderlich, „dass dann auch die ganze Fraktion in der Lage ist, diesem Kompromiss zustimmen zu dürfen“. Sie erwarte, „dass eine Fraktion nicht von ihrem Fraktionsvorsitzenden gezwungen wird, zu Hause zu bleiben“.

Noch offene Fragen

Die Verhandlungen mit der Union werden vonseiten der Bundesregierung federführend von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) geführt. Nach Angaben von Merz begannen die Gespräche erst am Montagabend. „Wir lassen uns nicht unter Zeitdruck setzen“, sagte Merz in Berlin. „Hier geht Sorgfalt vor Geschwindigkeit.“ Die Unionsfraktion lege dem Vorhaben „keine künstlichen Steine in den Weg“, betonte Merz.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, es sei „offen“, ob bei den Gesprächen ein Ergebnis erzielt werden könne. Die Verhandlungen sollten im Laufe dieser Woche fortgesetzt werden.

Mützenich sagte zum weiteren Vorgehen, er habe „überhaupt gar keine Schwierigkeiten damit, wenn wir in dieser Woche zu einem Abschluss kommen würden“. Dann könne nächste Woche im Bundestag abgestimmt werden. Allerdings lägen „auch noch ein paar Fragen auf dem Tisch“, räumte Mützenich ein. Umso wichtiger sei es, „dass die Union sich auch bewegt, von Fundamentalforderungen Abstand nimmt“. Zu konkreten Streitpunkten äußerte sich die Beteiligten nicht. (afp/dl)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion