Antisemitismusbeauftragter: Judenhass zeigt sich in Deutschland wieder offener

Judenhass zeigt sich in Deutschland wieder offener, sagt der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein. Wer sich früher nicht getraut habe, antisemitische Sprüche zu reißen, könne das heute ungehemmter im Internet tun, sagte er dem SWR.
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Kippas (Skullcaps).Foto: THOMAS COEX/AFP/Getty Images
Epoch Times4. Oktober 2018

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, beklagt, dass sich Judenhass in Deutschland wieder offener zeige.

Wer sich früher nicht getraut habe, antisemitische Sprüche zu reißen, könne das heute „ungehemmter und unverhohlener“ im Internet tun, sagte Klein dem SWR am Donnerstag. Im Netz sei erst einmal niemand, der widerspreche und es sei auch leichter, Gleichgesinnte zu treffen.

Klein begleitet die deutsch-israelischen Regierungskonsultationen in Jerusalem, die am Donnerstag fortgesetzt werden. Im SWR sagte er, Israel erwarte Entschlossenheit von der Bundesregierung und der deutschen Öffentlichkeit, sich ganz klar gegen Antisemitismus zu stellen und auch „keine Toleranz oder Verständnis dafür zu äußern“. Konkret brauche es vorsorgende Maßnahmen. Lehrer sollten besser in die Lage versetzt werden, bei antisemitischen Vorfällen einzugreifen. Auch sei es wichtig, mehr Angebote in Jugendzentren zu schaffen, damit junge Menschen nicht auf rechtsradikale Gruppierungen hereinfielen.

Insgesamt müsse ein „Klima des Bewusstseins“ geschaffen werden, dass „Antisemitismus gegenwärtig ist, dass er nicht klein geredet wird“. Klein sagte dem SWR außerdem, dass sich Deutschland durch die Zuwanderung verändert habe und immer weniger Zeitzeugen über den Nationalsozialismus berichten könnten. Deshalb sei es wichtig, „neue Formen der Erinnerung“ zu finden. (afp)



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