Asylstreit schadet der CSU – Bürger bewerten Agieren von Seehofer und Dobrindt überwiegend negativ

Der Streit um die Asylpolitik hat vor allem der CSU und ihrem Spitzenpersonal politischen Schaden zugefügt. Unterdessen werden Bundeskanzlerin Merkel und die SPD-Vorsitzende Nahles etwas weniger schlecht bewertet.
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CSU-FlaggenFoto: Oliver Weiken/dpa
Epoch Times30. Juni 2018

Der Streit um die Asylpolitik hat vor allem der CSU und ihrem Spitzenpersonal politischen Schaden zugefügt.

In einer Umfrage des Instituts Kantar Emnid für die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) bewerten die Bürger das Handeln der CSU-Politiker Horst Seehofer, Markus Söder und Alexander Dobrindt überwiegend negativ.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles werden etwas weniger schlecht bewertet.

Vor allem der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag, Alexander Dobrindt, erhält wenig Zustimmung für sein Verhalten in den vergangenen Tagen. Auf die Frage, ob er im Asylstreit eine eher gute oder eine eher schlechte Rolle spielt, bewertete mehr als die Hälfte der 500 befragten Bürger (54 Prozent) seine Rolle mit „eher schlecht“.

Nur 18 Prozent fanden sein Verhalten „eher gut“, der Rest war unentschieden. Unter den Anhängern von CDU und CSU bewerteten 61 Prozent Dobrindts Kurs mit „eher schlecht“ und nur 23 mit „eher gut“.

Noch negativer schnitt CSU-Chef und Bundesinnenminister Horst Seehofer im eigenen Lager ab: Seine Rolle im Asylstreit bewerteten sogar 66 Prozent der befragten Unions-Anhänger mit „eher schlecht“. 28 Prozent fanden ihn „eher gut“. Insgesamt findet fast jeder zweite befragte Bürger Seehofers Rolle im Asylstreit nicht gut.

Politisch nicht ganz so stark angeschlagen ist Bayerns Ministerpräsident Markus Söder durch den Konflikt: Sowohl unter allen befragten Bürgern als auch explizit unter den Unions-Anhängern bewertete genau die Hälfte seine Rolle im Asylstreit mit „eher negativ“. Nur 28 Prozent (alle Bürger) beziehungsweise 39 Prozent (Unions-Anhänger) bewerteten ihn positiv. Sehr groß ist die Zustimmung, die die drei CSU-Politiker unter Anhängern der AfD für ihren Kurs bekommen: Bei Söder sagen 87 Prozent der Sympathisanten der rechtskonservativen Partei, er habe eine „eher gute Rolle“ gespielt, bei Seehofer sind es 84 Prozent und bei Dobrindt 55 Prozent.

Zumindest Seehofer und Söder können auch bei jedem fünften Anhänger der Linken punkten („eher gute Rolle“). Dagegen lehnen die Anhänger der Grünen die Rolle der Drei so gut wie einstimmig ab. Unter den FDP-Sympathisanten gibt es keine einheitliche Stimmungslage. Auch CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der Konflikt mit der Schwesterpartei geschadet. 47 Prozent der Befragten meinen, sie habe eine „eher schlechte Rolle“ gespielt. 45 Prozent sind dagegen der Auffassung, Merkels Rolle sei „eher gut“ gewesen.

In den eigenen Reihen genießt die Kanzlerin große Rückendeckung: 74 Prozent der Anhänger von CDU und CSU meinen, sie habe sich „eher gut“ verhalten. Dieselbe Sichtweise haben auch 89 Prozent der Grünen-Anhänger. Die Sympathisanten der AfD bilden den Gegenpol: 97 Prozent von ihnen bewerten Merkels Rolle als „eher schlecht“.

SPD-Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles hat ihre zurückhaltende Rolle in dem Konflikt mehr geschadet als genützt: 43 Prozent der Befragten finden, Nahles habe eine „eher schlechte Rolle“ gespielt, nur 31 Prozent sind vom Gegenteil überzeugt. Jeder Vierte erlaubt sich kein Urteil. Immerhin konnte die SPD-Politikerin bei den eigenen Anhängern punkten: 59 Prozent der befragten SPD-Freunde lobten ihr Verhalten. 28 Prozent fanden es „eher schlecht“. Die größten Sympathisanten hat Nahles aber bei den Grünen (66 Prozent sahen ihre Rolle „eher gut“). Die Anhänger aller anderen Parteien sahen sie überwiegend negativ. (dts)



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