Pekings Sicherheitsgesetz: Bundesaußenministerium führt Gespräch mit Chinas Botschafter

Das Auswärtige Amt hat den chinesischen Botschafter wegen des umstrittenen Sicherheitsgesetzes für Hongkong am Freitag zu einem Gespräch eingeladen.
Titelbild
Die chinesische Flagge, die Berliner Landesflagge und die Flagge der BRD wehen im Wind nebeneinander.Foto: iStock
Epoch Times11. Juli 2020

Mit einer Einladung des chinesischen Botschafters zu einem Gespräch im Auswärtigen Amt hat die Bundesregierung auf das chinesische Sicherheitsgesetz für Hongkong reagiert. Staatssekretär Miguel Berger habe dabei nochmals die Position der Bundesregierung erläutert, hieß es am Freitag aus dem Auswärtigen Amt. Der Bundesregierung war wiederholt vorgeworfen worden, zu zurückhaltend auf das Pekinger Gesetz zu reagieren. Kanada und Australien setzten als Zeichen der Kritik unter anderem ihre Auslieferungsabkommen mit Hongkong aus.

Die Bundesregierung habe, auch gemeinsam mit den EU-Partnern, mehrfach Besorgnis darüber geäußert, dass das Gesetz die weitgehende Autonomie der Sonderverwaltungszone ernsthaft untergrabe und sich nachteilig auf die Unabhängigkeit der Justiz und die Rechtsstaatlichkeit auswirke, hieß es weiter aus dem Auswärtigen Amt.

Chinas neues Sicherheitsgesetz ist der bislang stärkste Einschnitt in Hongkongs halbautonomen Status und greift nach Ansicht von Kritikern massiv in dessen Autonomierechte ein. Das Gesetz erlaubt den chinesischen Behörden ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten, die aus ihrer Sicht die nationale Sicherheit bedrohen.

Kritik an verhaltenen Reaktionen der Bundesregierung bei Einführung des Pekinger Sicherheitsgesetzes

Der Bundesregierung war vorgeworfen worden, zu verhalten auf die Einführung des Pekinger Sicherheitsgesetzes in Hongkong reagiert zu haben. Während andere Länder längst mit Taten auf die Ereignisse in Hongkong reagiert hätten, „verlieren sich die EU und Deutschland noch in salbungsvollen Worten und immer gleichen Mahnungen“, kritisierte etwa die Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte im Bundestag, Gyde Jensen (FDP). Sie forderte unter anderem, politisch verfolgten Aktivisten die Einreise nach Deutschland und in die EU zu erleichtern und ihnen unbürokratisch Asyl zu gewähren.

Auch der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hatte von der Bundesregierung eine deutlichere Positionierung gegenüber China gefordert. Diese habe bisher nur das „Minimum“ geliefert, was man als Demokratie und Rechtsstaat liefern müsse, sagte er. Es sei ein Fehler, zu viel Rücksicht auf Wirtschaftsinteressen zu nehmen.

Australien und Kanada setzen Auslieferungsabkommen mit Hongkong aus

Die USA, Australien, Kanada und Großbritannien hatten mit deutlichen Maßnahmen auf die Ereignisse in Hongkong reagiert und so den Unmut Pekings auf sich gezogen. Australien kündigte an, sein Auslieferungsabkommen mit der chinesischen Sonderverwaltungszone auszusetzen. Für rund 10.000 in Australien lebende Hongkonger sollen Arbeits- oder Studentenvisa pauschal um fünf Jahre verlängert werden. Danach soll ihnen der Weg zu einem permanenten Aufenthaltsstatus eröffnet werden.

Auch Kanada hat bereits sein Auslieferungsabkommen mit Hongkong ausgesetzt und den Export von militärischem Gerät gestoppt. Die britische Regierung bot mehr als drei Millionen Hongkongern einen vereinfachten Weg zu einer britischen Staatsbürgerschaft an. Der US-Kongress beschloss ein Gesetz mit Strafmaßnahmen gegen alle, die „Hongkongs Autonomie untergraben“. Neuseeland kündigte ebenfalls eine Überprüfung seiner Beziehungen zu Hongkong an.

Sanktionen der USA am schwerwiegendsten für Peking

Doch die schwerwiegendsten Sanktionen kommen aus den USA. So verabschiedete kürzlich die amerikanische Legislative parteiübergreifend den Gesetzentwurf zur Sanktionierung Chinas. Analytikern zufolge zielt das Gesetz auf den Finanzsektor und könnte Peking schwer treffen. Der Gesetzentwurf liegt nun Präsident Trump zur Unterzeichnung vor.

Das Gesetz ist gegen chinesische Beamte, die an der Umsetzung des neuen Nationalen Sicherheitsgesetzes beteiligt sind, sowie gegen Banken, die mit ihnen Geschäfte machen, gerichtet. Pat Toomey, republikanischer US-Senator von Pennsylvania, sagt dazu:

Wichtig ist, dass unsere Gesetzgebung auch Banken bestraft, die sich dafür entscheiden, die Aushöhlung der Autonomie Hongkongs zu finanzieren. Banken, die kleine Gewinne über die grundlegenden Menschenrechte der Menschen in Hongkong stellen würden.“

Das neue Gesetz Pekings für Hongkong sieht bis zu lebenslange Haft für Subversion und Separatismus vor. Solche Anklagen werden von Peking oft gegen Dissidenten und Menschenrechtsaktivisten in China erhoben. Toomey weiter:

Der Gesetzentwurf ist ein großes Signal an China. Es ist eine Botschaft, dass die USA und die freie Welt nicht länger bereit sind, über einige der schlimmsten Verhaltensweisen hinwegzusehen, die es derzeit gibt. Es ist die Botschaft, dass unsere Geduld am Ende ist.“

Proteste der Hongkonger Bürger richten sich gegen die Untergrabung ihrer freiheitlichen Rechte in Hongkong durch Peking

Mit dem neuen Sicherheitsgesetz reagierte Peking auf die anhaltenden Proteste der Hongkonger Bürger in der früheren britischen Kronkolonie, die sich gegen die Untergrabung ihrer freiheitlichen Rechte in Hongkong durch Peking richten. Nach dem Grundsatz „Ein Land, zwei Systeme“ waren der Finanzmetropole bei ihrer Übergabe an China im Jahr 1997 für 50 Jahre Sonderrechte gewährt worden, darunter Meinungs- und Versammlungsfreiheit.

Seit Jahren schon versucht Peking seine Unterdrückungspolitik, die es in Festlandchina gegenüber dem chinesischen Volk anwendet, über neue Gesetze auf Hongkong auszuweiten. Dazu gehören eine willkürliche Justiz, Verfolgung von Gläubigen und ethnischen Minderheiten, Menschenrechtsanwälten, Bürgerrechtlern und Systemkritikern. Daher gingen und gehen die Hongkonger Bürger auf die Straße und protestieren.

Bei dem neuen Sanktions-Gesetzentwurf , der den Namen „Hongkong Autonomy Act“ trägt, wird Präsident Trump das letzte Wort über bestimmte Formen der Sanktionen haben.

Sanktionen gegen Banken weltweit möglich

Theoretisch könnte der „Hongkong Autonomy Act“ die sanktionierten Banken vom Zugang zum US-kontrollierten internationalen Dollar-Transaktionssystem abschneiden. Die Sanktionen richten sich nicht nur gegen Banken in China oder Hongkong, sondern gegen alle globalen Banken, zu deren Kunden chinesische Beamte und ihre Verwandten gehören.

Hongkong stellt Pekings wichtigstes Finanzzentrum und die finanzielle und wirtschaftliche Hauptverbindung mit dem Westen dar. 70 Prozent der Pekinger Devisengeschäfte laufen über Hongkong. Hier laufen die begehrten US-Dollargeschäfte ab, die das KP-Regime und die chinesische Wirtschaft am Leben halten. US-Präsident Donald Trump sagte am Donnerstag (18.6): Die US-Regierung behalte sich die Option einer vollständigen Abkoppelung von China vor. Bereits Ende Mai kündigte US-Präsident Donald Trump an, dass die USA Hongkongs besonderen Handelsstatus aufhebe, womit man das chinesische Regime für die „Erstickung der Freiheit Hongkongs“ angeprangerte. (afp/er)



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Viele bezeichnen ihr berufliches oder soziales Umfeld metaphorisch als „Schlachtfeld“ – doch für die KP China bedeutet es Krieg im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Partei, die die Regierung Chinas stellt, vertritt den Grundgedanken der „uneingeschränkten Kriegsführung“: „Einfach ausgedrückt, Schwarzkopf [Oberbefehlshaber der multinationalen Streitkräfte des Golfkriegs] + Soros + Morris [Schöpfer des Morris-Wurm-Computervirus] + bin Laden? Das ist unsere wahre Karte, die wir ausspielen“, so zwei chinesische Oberste, die „Erfinder“ der „Uneingeschränkten Kriegsführung“.

Der Schlüsselpunkt dazu sind nicht unbedingt die unter Waffen stehenden Streitkräfte, sondern die „Generalisierung von Krieg“ für jeden chinesischen Landesbürger. „Uneingeschränkte Kriegsführung“ meint, dass „alle Waffen und Technologien nach Belieben eingesetzt werden können; was bedeutet, dass alle Grenzen zwischen Krieg und Frieden, zwischen militärischer Welt und ziviler Welt aufgebrochen werden.“

Es werden Methoden verwendet, die sich über Nationen hinweg erstrecken und verschiedene Bereiche benutzen. Finanzmärkte, der Handel, die Medien, internationales Recht, der Weltraum und viele mehr sind potenzielle Schlachtfelder. Zu den Mitteln des Kampfes gehören das Hacken von IT-Systemen, Terrorismus, biochemische Kriegsführung, ökologische Kriegsführung, atomare Kriegsführung, elektronische Kriegsführung, die Verbreitung von Drogen, Geheim- und Nachrichtendienste, Schmuggel, psychologische Kriegsführung, Ideologie, Sanktionen und so weiter. Darum geht es im 18. Kapitel dieses Buches.

Hier weitere Informationen und Leseproben.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6, Drei Bände 1-3: 978-3-9810462-6-7. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich in unserem neuen Online-Buch-Shop, bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Das Buch gibt es auch als E-Book und als Hörbuch

Das E-Book gibt es in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI. Das Hörbuch bieten wir im MP3-Format zum Download an. Einzeln kostet jeder Band 17,90 Euro, alle drei Bände sind im Moment noch zum Sonderpreis von 43,00 Euro zu erwerben. E-Books und Hörbücher sind in unserem neuen Online-Buch-Shop oder direkt beim Verlag der Epoch Times bestellbar – Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion