Bahn-Vorstand: Sorge um Vertrauensverlust in die Bahn

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Güterzuglokomotiven stehen noch auf dem Güterbahnhof in Hagen, im Western Deutschlands, am 19. Mai 2015.Foto: PATRIK STOLLARZ / AFP / Getty Images
Epoch Times19. Mai 2015

Besorgt klingt Bahn-Vorstand Ulrich Homburg. Wegen der bereits neunten Lokführer-Streikwelle sieht er „das Vertrauen in das Gesamtsystem Bahn“ erschüttert. Im Güterverkehr zeige sich das daran, dass Großkunden sich inzwischen für ihre Transporte „ein zweites Standbein aufgebaut“ hätten, weil kein Verlass mehr auf die Bahn sei.

Für die Bahn-Logistiktochter Schenker Rail macht das offen gelassene Streik-Ende die Sache besonders schwierig. „Unsere Kunden wollen wissen, wann wir ihre Güter fahren können“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens in Frankfurt. Anders als im Personenverkehr sei nahezu jeder Güterzug eng mit den Kunden abgestimmt, denen nun keine festen Alternativen zugesagt werden könnten.

„De facto ist das für uns ein unbefristeter Streik. Je länger er dauert, desto schwieriger wird es, den Ersatzfahrplan aufrechtzuerhalten“, sagte die Sprecherin. Wie schon in der achten Streikwelle will Schenker Rail rund zwei Drittel des üblichen Programms abfahren.

Zeitkritische Güter werden bevorzugt

Besonders wichtige und zeitkritische Güter wie zum Beispiel Teile für die Autoindustrie werden dabei wieder bevorzugt. Auch das Einzelwagen-Netz, über das einzelne Waggons über die Rangierbahnhöfe zu unterschiedlichsten Zielen gebracht werden, soll aufrechterhalten werden.

Auf dem Schienennetz erwartet die Bahn trotz zusätzlicher Baustellen über Pfingsten nur geringe Probleme durch den Streik.

Letztlich ist das Netz geringer belastet, wenn wie beim vorangegangenen Streik nur rund die Hälfte der Züge unterwegs sind. Probleme könnten sich aus längeren Haltezeiten ergeben, wenn die verbliebenen Züge voller sind als sonst üblich, meinte eine Sprecherin der Netztochter der Bahn. (dpa/dk)



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